Kreis Lörrach Das stimmliche Mischpult entdecken

Ines Bode
Mit einfachen Übungen lasse sich der Klang der Stimme positiv beeinflussen, überzeugte die Phonetikerin Monika Hein ihr Publikum im Auditorium der DHBW in Lörrach. Foto: Ines Bode

Einen informativen und nicht zuletzt unterhaltsamen Abend erlebten die Besucher an der DHBW Lörrach mit der Stimmtrainerin Monika Hein.

„Lassen Sie Ihren Bauch ploppen“, sagte Stimmtrainerin Monika Hein ganz zwanglos, um die Hand auf ihren eigenen zu legen und ploppen zu lassen. Die Übung dient der Weitung der Atemräume, was sich wiederum auf die Stimme auswirkt.

Soundtrack des Menschen

Im voll besetzten Auditorium der DHBW gab die promovierte Phonetikerin Tipps und Tricks. Die erste Hälfte des Vortrags der Hamburgerin galt der Beschaffenheit der Stimme und fiel recht theoretisch aus. Anschließend ging es lockerer zu. Eine gute Prise Humor durchzog die neunzig Minuten. Der Schwerpunkt des zweiten Teils widmete sich dem „inneren und äußeren Soundtrack“ des Menschen. Denn die Stimme, „diese wunderbare Sache“, teile stets mit, „was in uns passiert“. Und, so klärte die Referentin auf, „du hast alles in dir, um etwas zu ändern“.

Den Dreiklang erkunden

Doch wer kennt schon seine Stimme, und klingt sie dann auch, wie man es gern hätte? Es ging um laute und leise Artikulation, doch nicht jeder müsse laut sein. Ein kurzer Satz, den eine Studentin im Publikum für sich mitnimmt. „Cool, dass sie das gesagt hat“, so die Anhängerin der leisen Mentalität.

Um Beispiele zu ihren Ausführungen zu geben, wählte Hein öfter die Sopranlage, die Quietschstimme. Es verdeutlichte sich das negative Image.

Die Stimme umgebe ein Dreiklang, sie bestehe aus „Gedanken, Gefühlen und eben Stimme“. Alles zusammen bildet das Gesicht der Emotionen, wie Hein formulierte. Dieses Gesicht zeige, was gerade in uns stecke. Die Referentin warf Fragen zum Nachdenken in den Raum: „Was denke ich, damit ich mich besser fühle, um stark sprechen zu können?“ Eine Stimme entscheide über Sympathie und Antipathie, könne Türen öffnen.

Es sei tatsächlich relevant, wie jemand klinge. Und der Tonfall lasse sich steuern. Womit man beim Soundtrack respektive beim „stimmlichen Mischpult“ angekommen war. Karten mit einem Mischpult samt sieben Reglern wurden im Publikum verteilt.

Die Stimme regulieren

Dieses setzte sich anlässlich des Themas nicht nur aus Studenten der Dualen Hochschule zusammen, sondern auch aus allgemein interessierten Zuhörern.

Die erwähnten Regler läuteten nun besagten lockeren Part ein. Sie regulieren die Stimme etwa mit dem Körper, der mentalen Stimmung, dem Sprechtempo, dem individuellen Klang und der Atmung.

Was sich aus dem Brustkorb alles rausholen lässt, veranschaulichten Übungen mit den Besuchern. Monika Hein ermunterte zunächst nur zum aufrechten Sitzen. „Man spricht gleich anders.“ Die nächste Stufe war Sprechen im Stehen. Denn mit körperlicher Präsenz verändere sich die Stimme. „Du kannst alles steuern“, betonte sie. Dann folgte Ausatmen mit Bauch-Ploppen. Und aufs Brustbein pochen, hohle Töne erzeugen und „jaaa“ sagen. Oder „oh ja“. Möglich wäre auch, auf einem Bobbycar zu fahren, der die Atemräume durchrüttle, scherzte Hein.

Der letzte Punkt behandelte die Artikulation. Mund aufmachen, empfahl die Trainerin, und die Zunge von Backe zu Backe turnen lassen. Alles kleine Tricks, die man ein paar Wochen pflegen sollte.

Der Abschied der Fachfrau fiel kurz aus: „Tschühüüs“, rief sie mit Quietschstimme in den Saal.

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