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Kreis Lörrach Den Ansprüchen gerecht werden

Valentin Radonici
Das Personalproblem ist ein Dauerthema in der Pflege. Das ist auch im Landkreis Lörrach der Fall. So kann wegen Personalmangel ein Wohnbereich im neuen Heim in Schliengen nicht angeboten werden (Symbolfoto). Foto: pixabay

Der Eigenbetrieb Heime arbeitet daran, die Erwartungshaltung der Klienten und des Personals zu erfüllen.

Die Themen Personal, Kundenmanagement und Modernisierung waren die Herausforderungen für den Eingebetrieb Heime und die Pflege im Landkreis Lörrach. Tobias Spreter, Bereichsleiter des Eigenbetriebs und Geschäftsführer der IngA Service gGmbH, beschrieb die Situation beim Jahrespressegespräch des Landkreises positiv: „Wir haben enorm viele Projekte am laufen und viele Aufgaben zu lösen. Die Personalproblematik ist dabei täglich ein Thema. Mit einem gut aufgestellten Team gucken wir positiv und optimistisch in die Zukunft.“

Situation der neuen Heime

Zentrales Thema seien die neuen Häuser des Eigenbetriebs in Hausen und Schliengen. 2022 waren die beiden Einrichtungen zu den bereit bestehenden Heimen in Rheinfelden, Schopfheim, Weil am Rhein und Bad Bellingen gestoßen.

Die Situation in Hausen sehe positiv aus, so Spreter. Im stationären Pflegebereich, in der Dauerpflege, aber auch in der Kurzzeitpflege sei die Auslastung sehr hoch. Das einzige Sorgenkind stelle die Tagespflege dar. Man merke, es brauche noch mehr Informationen, noch mehr Aufklärung und noch mehr Werbung, damit so ein teilstationäres Angebot von den Personen auch genutzt werden könne.

Nicht so rosig schildert Spreter hingegen die Lage im Heim in Schliengen: „Es ist nicht toll, dass wir einen ganzen Wohnbereich dort offen haben. Uns erreichen täglich unzählige Anrufe von Menschen, die Pflegebetten suchen. Wir können dieses schöne Haus jedoch nicht belegen, weil uns das Personal fehlt.“ Der Eigenbetrieb arbeite an diesem Punkt hart um in diesem Wohnbereich so schnell wie möglich eine optimale Auslastung und damit eine Vollbelegung zu erreichen.

Hohe Anspruchshaltung

Ein anderer Punkt, den Spreter beobachte, sei die Anspruchshaltung. Man wolle die Erwartung der Menschen, die in die Heime einziehen und Pflegebetten suchen, zufriedenstellen. Es gebe eine hohe Erwartungshaltung. Sowohl bei den Klienten, als auch bei den Angehörigen. Auf der anderen Seite merke man auf der personellen Seite keine originäre Problematik, aber dann auch eine andere Haltung, bei der es dann mitunter schwierig werde, die Erwartungshaltung der Klienten und des Personals in Einklang zu bringen.

Die Kundengruppe beschreibt Spreter als groß: „Ich denke, die Anforderungen sind ein ganz wesentlicher Punkt. Wir haben eine relativ breite Kundengruppe. Einmal gibt es die Menschen, die bei uns gepflegt werden wollen und gepflegt werden müssen. Wir haben aber auch die Angehörigen und diese Interessensgruppe ist sehr heterogen und macht das Abarbeiten der Fragestellungen nicht ganz einfach.“

Ein anderer zentraler Punkt sei jedoch auch, wie sich der Eigenbetrieb Heime auf dem Arbeitsmarkt bewähre. Hier würde sich die Frage stellen wo man als Arbeitgeber für Pflegekräfte attraktiv werde und welche Rolle dort die Generalistik, die neue Ausbildungsform in der Pflege, spiele. Dies seien Punkte, mit denen man sich auseinandersetze.

Neben der Personalsituation sei man aber auch immer wieder gefordert, die eigenen Konzepte und Dienstleistungen zu überprüfen. So hinterfrage man sich selbst, ob man zeitgemäß sei, das Angebot zu den Klienten passe und wo es entsprechende Möglichkeiten gebe sich weiterzuentwickeln, um noch mehr Kundennähe und Kundenzufriedenheit zu erreichen. Dies gehe nur, wenn die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung stünden

Optimieren der Strukturen

Auch der Bereich Modernisierung beschäftigt den Eigenbetrieb. In diesem Feld gehe es laut Spreter um die Optimierung der Strukturen und Abläufe. Es gebe großes Potenzial und noch viel Luft nach oben. Da gebe es Möglichkeiten sowohl in den Kernprozessen Pflege, aber auch der Eingliederungspflege und in den Führungsprozessen und unterstützenden Prozessen. „Das ist eine komplexe Herausforderung und wir sind da auch keine Träumer. Wir sehen das sehr realistisch, die Bäume wachsen nicht in den Himmel und die Potenziale nicht unbegrenzt. Wir sind aber optimistisch, mit Tatendrang diese auch im nächsten Jahr weiter zu entwickeln und zu optimieren.“

IngA soll sichtbarer werden

Zum Schluss sprach Spreter die Situation der IngA Service gGmbH an. Hier handele es sich um ein Inklusionsunternehmen, das vielfältige Dienstleistungen im Bereich Haustechnik, Hausservice und Speiseversorgung, Verwaltung erbringe und auch mit dem Scanzentrum im Bereich der Digitalisierung von Aktenbeständen vorne mit dabei sei.

Trotz der Erfolge sei es ein wichtiges Anliegen, dass die IngA als Inklusionsunternehmen noch deutlicher sichtbar werde. Man wolle intensiver daran gehen, in einem schwierigen Markt Geschäftsfelder zu erschließen, die sich für Menschen mit Beeinträchtigungen eignen, um die Anzahl der Menschen mit Beeinträchtigungen, die bei der IngA tätig sind, weiter zu erhöhen, sagte er abschließend.

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