Kreis Lörrach Den Standort nach vorne bringen

Michael Werndorff
Der Verein „Chemie und Pharma am Hochrhein“ will den Wirtschaftstandort stärken. Foto: Die Oberbadische

Wirtschaft: Verein „Chemie und Pharma am Hochrhein“ skizziert Agenda / Fachkräftemangel lindern

Kreis Lörrach - Chemie- und Pharmaunternehmen am Hochrhein sowie die Landkreise Lörrach und Waldshut wie auch weitere Kommunen und Institutionen spannen in einem Verein zusammen, um den südbadischen Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Ganz oben auf der Agenda stehen Fachkräftegewinnung und Standortmarketing.

Verein „Chemie und Pharma am Hochrhein“ neu gegründet

Der Verein „Chemie und Pharma am Hochrhein“ hat sich im September gegründet. Gestern fand die erste Mitgliederversammlung statt, in deren Anschluss die Medienvertreter über den Zusammenschluss informiert wurden. Die Idee sei keineswegs neu, verwies Olaf Breuer, Standortleiter von Evonik und frisch gewählter Vereinsvorsitzender, auf erste Initiativen im Jahr 2013.

Nun präsentiert sich das Netzwerk aus Unternehmen, den beiden Landkreisen Lörrach und Waldshut, Kommunen, Verbänden, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, der Industrie- und Handelskammer, der Arbeitsagentur, einer Gewerbeschule und einer Bürgerinitiative mit neuer Struktur.

Bestehendes Netzwerk "auf neue professionelle Ebene heben"

„Die Initiative hat in den vergangenen Jahren bereits sehr gute Arbeit geleistet“, sagte Breuer. „Jetzt gehen wir einen Schritt weiter, indem wir mit der Gründung des Vereins unsere Zusammenarbeit auf eine neue, professionelle Ebene heben.“

Man sehe in der bereits engen Zusammenarbeit noch Verbesserungsmöglichkeiten, machte der Vereinsvorsitzende deutlich, der die Agenda vorstellte.

Standort noch moderner machen

Im Verein werden sich drei Arbeitsgruppen den Themen Fachkräfte, Synergien und Innovation sowie Standortmarketing annehmen. So sollen innerhalb des Zusammenschlusses Konzepte entwickelt werden, die zum einen die Innovationskraft der Region stärken und zum anderen den Hochrhein zu einem noch moderneren Chemie- und Pharmastandort machen, hieß es weiter.

Landrätin Marion Dammann erklärte, dass der Zusammenschluss unterschiedlicher Interessensgruppen einzigartig sei und ein großer Gewinn für den Wirtschaftsstandort darstelle.

Unterschiedliche Interessensgruppen, gemeinsames Ziele

Dass es schon besonders sei, wie sich so unterschiedliche Interessensgruppen zusammenschließen, um gemeinsame Ziele zu verfolgen, die von großer Bedeutung für die Region sind, befand Martin Kistler, Landrat im Kreis Waldshut. Man könne nur gemeinsam erfolgreich sein.

Und Rheinfeldens Oberbürgermeister Klaus Eberhardt kommentierte das Engagement seiner Stadt, weil der Verein ein wichtiger Pfeiler in der regionalen Branche sei. „Wir möchten den Standort Rheinfelden weiterhin attraktiv und zukunftsfähig für diese Unternehmen halten und damit Arbeitsplätze sichern.

Zudem sollen sich unsere Bürger in ihrer Arbeits- und Lebensumgebung wohlfühlen“, erklärte der OB. „Wir wirken daher im Verbund mit und schaffen so gemeinsam für alle Seiten optimale Bedingungen.“

Mit einer Stimme sprechen

Eines der Vereinsschwerpunkte ist laut Breuer die Weiterentwicklung der Infrastruktur unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Aspekte. Zudem liege den Verantwortlichen viel am Austausch mit den Bürgern.

Von diesen habe die Industrie in der Vergangenheit oft Kritik erfahren, sagte Klaus Keßner, stellvertretender DSM-Betriebsratsvorsitzender. Er kritisierte, dass die Akzeptanz der industriellen Wertschöpfung verloren gegangen sei und machte deutlich, dass Grundlagen erhalten bleiben müssten.

Außerdem könne man sich mit dem Verein bei den Entscheidungsträgern in den Chefetagen der Konzerne Gehör verschaffen. „Das gelingt, wenn wir mit einer Stimme sprechen.“

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