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Kreis Lörrach Deutschkenntnisse sind das A und O

Die Oberbadische
Gute Deutschkenntnisse sind bei der Pflege wichtig. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Altenpflege: Neues Sprachförderungsprojekt für Migranten in der Pflegeausbildung

Zum neuen Schuljahr startet die Lörracher Altenpflegeschule Manoah gemeinsam mit der DAA (Deutsche Angestellten-Akademie) ein neues Sprachförderungsprojekt. Dabei wird Pflegeschülern mit Migrationshintergrund in Sprachkursen Deutsch samt der berufsbezogenen Fachsprache beigebracht – und das bereits während der Ausbildung.

Von Susann Jekle

Kreis Lörrach. „Die Altenpflegeschule wurde 1985 gegründet“, erzählte Leiter Rainer Böheim beim Pressegespräch am Dienstag. „In den vergangenen Jahren wurde eine deutliche Zunahme an Schülern mit Migrationshintergrund beobachtet.“ Bei den bis zu 140 Pflegeschülern sind das aktuell rund 30 Prozent.

Diese Schüler haben eine sehr hohe Integrationsbereitschaft und viel Interesse an der Arbeit in der Altenpflege. Jedoch: „Nicht alle von ihnen kommen sprachlich mit“, sagte Böheim. Deshalb sind Deutschkurse sehr wichtig. In den Kursen des Sprachniveaus B2 werden zwar wichtige Kenntnisse der Sprache vermittelt – allerdings keine berufsspezifische Fachsprache, die für die Arbeit in der Pflege so dringend benötigt wird. Das war für Böheim ein Grund, über neue Wege nachzudenken.

Die beiden Bildungskoordinatorinnen des Landkreises Lörrach, Dagmar Fük-Braumann und Stephanie Winzent, haben Böheim und die Deutsche Angestellten-Akademie zusammengebracht.

Die DAA ist eines der größten Weiterbildungsunternehmen in Deutschland. Friederike von Krosigk, Elisabeth Gerteis und Nicole Moser von der DAA Hochrhein haben ein Konzept für die Altenpflegeschule Manoah erarbeitet, das den Sprachunterricht mit dem benötigten Wortschatz möglich macht.

Herausgekommen ist dabei ein im Landkreis vollkommen neues Projekt. Mit Unterstützung und Förderung des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) wird eine berufsbezogene Sprachförderung schon während der Ausbildung realisiert. Die fachsprachliche Prüfung „Telc Deutsch Pflege“, welche die Schüler bestehen müssen, ist europaweit anerkannt.

„Bei den Kursen geht es darum, die Kommunikation der Migranten so zu stärken, dass sie die Prüfung erfolgreich abschließen können“, erklärte Elisabeth Gerteis. „Gute Deutschkenntnisse sind das A und O in der Pflege.“

Die Pflegeausbildung dauert insgesamt drei Jahre. Im ersten Jahr findet der intensive Deutschkurs statt. Mit 250 Unterrichts- und ebenso vielen Zusatzstunden pro Jahr ist das Sprachförderungsprojekt sehr ehrgeizig angelegt. Auch die Lehrkräfte müssen sich das Fachvokabular erst einmal aneignen, wie es beim Pressegespräch hieß. „Wir haben gute Voraussetzungen geschaffen“, ist sich Friederike von Krosigk sicher.

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