^ Kreis Lörrach: DGB fordert stärkere Wohnraumoffensive - Kreis Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Kreis Lörrach DGB fordert stärkere Wohnraumoffensive

ov
Der DGB kritisiert die Streitigkeiten in der Politik im Bereich der Wohnungspolitik und regt zu breiterem Konsens an. Foto: pixabay

Die Organisation wünscht sich ein einheitliches Vorgehen aller zentralen Akteure im Kreis.

Anlässlich der Bilanz von Ende Dezember der Stadt Lörrach zu ihrer Wohnraumoffensive fordert der deutsche Gewerkschaftsbund Lörrach in einer Pressemitteilung die Parteien, Kommunen und zentrale Akteure auf, ihre wohnungspolitischen Aktivitäten massiv zu verstärken.

Bezahlbarer Wohnraum

„Die Wohnraumoffensive ist ein sinnvolles Instrument, um bezahlbaren Wohnraum und faire Mieten zu schaffen. Nur nach heutigem Stand ist die Offensive nur ein Lüftchen und verpufft weiterhin – es hat sich da in den letzten Jahren nichts geändert an der notwendigen Menge und Bezahlbarkeit des Wohnraums in der Fläche im Landkreis“, analysiert Jan Wieczorek vom DGB.

Dies treffe auf die Förderung von bezahlbarem Wohnraum in der Region, auch für die Mittelschicht, neue Fachkräfte, Auszubildende und Studenten, also nicht nur für Einkommensschwache zu. Notwendig wären Wieczorek zufolge mindestens 1250 neue bezahlbare Wohnungen pro Jahr im Landkreis. 250 Wohnungen im Jahr von der Stadt Lörrach und 800 bis 900 Wohnungen im gesamten Landkreis seien einfach zu wenig. Dies wären nicht alles bezahlbare Wohnungen, hiervon seien die meisten Wohnräume mit hohen Mieten.

Der massive Einbruch im Wohnungsbau habe für Wohnungssuchende dramatische Folgen. Zudem würde die schwache Baukonjunktur auch die Beschäftigten in der Bauwirtschaft, im Handwerk und bei den Herstellern von Baumaschinen und Haushaltsgeräten mit Wucht treffen. Eine aktive Wohnungspolitik würde sich positiv auf die Bauwirtschaft auswirken und Arbeitsplätze sichern, so Wieczorek.

Wohnraumkonzept nötig

Dem DGB zufolge benötigt der Landkreis Lörrach ein strukturiertes und für die Bürger nachvollziehbares Wohnraumkonzept bis 2030. Es müssten klare Perspektiven und Signale für die Menschen im Landkreis aufgezeigt werden bei den enorm steigenden Preisen. Als Gewerkschaften könne man die extrem hohe Inflation durch Lohnsteigerungen nicht allein ausgleichen. Alle gesellschaftlichen Akteure im Landkreis Lörrach seien jetzt gefragt, um Wohnraum bezahlbarer zu gestalten.

Konsens gefordert

Der DGB sieht die Zerstrittenheit in der Politik als Hauptursache für die Angelegenheit. Wieczorek: „Als zentrales Problem sehen wir die Zerstrittenheit der Parteien in der Wohnraumfrage in der Region, im Land und im Bund an. Es muss einen starken und breiten Konsens und eine gemeinsame Strategie im Sinne der Menschen in der Region geben, damit mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird.

„Allein von 2014 bis 2018 seien die Mietpreise in Lörrach um 24 Prozent gestiegen und von 2016 bis 2021 hätten sich die Mietpreise um 18 Prozent erhöht. Auch die für die Region dringend benötigten Fachkräfte aus dem Bundesgebiet würden durch das Wohnraumproblem abgeschreckt. Dadurch würden Branchen und Betriebe in ihren Standorten gefährdet.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading