Für Frauen, die vor häuslicher Gewalt fliehen müssen, ist Anonymität oberstes Gebot. Denn das Frauenhaus ist eine Schutzadresse, die geheim bleiben soll. Doch das ist in Zeiten der Digitalisierung alles andere als einfach. Denn Smartphones, Social Media & Co. böten nicht nur Möglichkeiten, Gewalt auszuüben, sondern auch zum Überwachen und Orten. Digitale Gewalt könne so eine große Reichweite haben und eine Fortsetzung der Gewalt darstellen, was zu Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit führen könne. Zugleich gebe es eine Geschlechterkluft bei der Digitalisierung von Männern und Frauen, wie das Frauenhaus in seinem Jahresbericht 2023 schreibt. Denn oft richte der Mann das Handy ein, wie Carolin Throm, Geschäftsführerin des Trägervereins „Frauen helfen Frauen“ , jüngst im Pressegespräch erklärte. Damit habe er die Möglichkeit, das Smartphone so einzustellen, dass er die Wege seiner Frau verfolgen kann. Daten könnten über gemeinsame Clouds oder vom Gewalttäter installierte Apps eingesehen werden. Deshalb reiche es oftmals nicht, nur das Handy auszutauschen.