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Kreis Lörrach Die Regularien müssen weniger werden

Alexander Anlicker
Die BLHV-Kreisvorsitzenden Heinz Kaufmann (l., Lörrach) und Michael Fröhlin(Müllheim) fordern weniger Regularien für die Landwirtschaft. Foto: Alexander Anlicker/Alexander Anlicker

Die Kundgebung der Markgräfler Landwirte in Müllheim stößt auf großes Interesse in der Bevölkerung.

„Letztes Jahr waren wir systemrelevant, und jetzt sind wir Klimakiller“, beklagt der Vorsitzende des Müllheimer BLHV-Kreisverbands, Michael Fröhlin. Er hatte den Protestzug vom Neuenburger Landesgartenschau-Gelände zum Markgräfler Platz in Müllheim angemeldet und organisiert.

„Die Politik wusste nichts besseres als bei den Landwirten eine Milliarde Euro einzusparen“, kritisierte er bei der Abschlusskundgebung in Müllheim. Es gehe nicht um den Agrar-Diesel und die Kraftfahrzeugsteuer sondern die Belastungen der vergangenen Jahre. Bei den Anforderungen werde immer mehr obendrauf gesetzt, sagte Fröhlin mit Blick auf die Themen Klima, Boden, Wasser, Erosion, Bienen und Tierwohl. Gleichzeitig würden die Landwirte alleine gelassen. „So geht es nicht!“, betonte er.

Die Regularien müssen weniger werden, forderte auch der Lörracher BLHV-Kreisvorsitzende Heinz Kaufmann. Investitionen ins Tierwohl verursachten jedoch viele Kosten, die über das „Produkt“ nicht wieder reingeholt werden könnten, betonte der Landwirt. Auch er findet es wichtig, dass „für die Jugend eine Zukunft geschaffen wird“. Bei der Kundgebung sprach unter anderem der BLHV-Vizepräsident Egon Busam. Es könne nicht sein, wenn die Belastungen beim Agrar-Diesel rückgängig gemacht werden, das Geld an anderer Stelle beim Landwirtschaftsetat weggenommen werde, kritisierte er die Bundespolitik. Busam rief die Landwirte dazu auf, bei den anstehenden Kommunalwahlen zu kandidieren, egal bei welcher Partei.

„Jetzt ist das Fass übergelaufen. Die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft müssten dies zur Kenntnis nehmen“, sagte der Präsident des Badischen Weinbauverbands, Rainer Zeller. Die Politik müsse entscheiden, wohin die Reise geht.

Die Polizei zählte insgesamt 214 Fahrzeuge, darunter 184 Traktoren. „Es gab keine Verstöße. So macht Demo Spaß“, kommentierte der Leiter des Müllheimer Polizeireviers, Polizeioberrat Thomas Müller, den Demonstrationszug.

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