Der Staat habe jetzt schon die höchsten Steuereinnahmen, die Deutschland jemals in der Geschichte hatte. Und zwar nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch in Relation zur Wirtschaftsleistung.
Für stabile Beiträge
Raffelhüschen forderte: „Wir müssen akzeptieren, dass die gesetzliche Rente eine Basisversorgung ist. Ziel müsse es sein, den Beitragssatz stabil zu halten. Sonst werden wir die schleichende Kündigung des Generationenvertrags erleben.“
Wenn Deutschland dabei bleiben wolle, dass die jungen Generationen etwa ein Fünftel ihres Gehaltes für die Alten einzahlten, komme man nicht darum herum, das Rentenniveau zu senken. „Im Jahr 2035 werden wir sehr viele Rentner haben. Das bei den Jungen eingezogene Fünftel wird dann für ein Rentenniveau von mehr als 40 Prozent nicht reichen. Das gelingt nur, wenn wir das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung anpassen.“ Andrea Nahles habe die abschlagsfreie Rente mit 63 durchgesetzt. „Das ist ein Bruch des Lebensleistungsprinzips, wie man ihn sich vorher nicht hätte vorstellen können“, so der Wissenschaftler.
Ins Visier nahm der Redner auch die zunehmende Abwanderung von Hochqualifizierten. Wörtlich: „Wenn Sie in der Schweiz einen Arzt konsultieren, spricht der kein Schweizerdeutsch mehr, sondern lupenreines Hochdeutsch. Auch in Norwegen oder Dänemark treffen Sie auf deutsche Ärzte.“ Auch der Wechsel in die Selbstständigkeit sei eine Kündigung des Generationenvertrags, so Raffelhüschen.