Kreis Lörrach Die Verwaltung der Zukunft

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Das Landratsamt Lörrach Foto: Kristoff Meller

Landratsamt: Kreis denkt über künftige Arbeitsszenarien nach

Kreis Lörrach (dr). Wie soll die Zukunft des Verwaltungsgebäudes des Landratsamts Lörrach an der Palmstraße aussehen? Der Verwaltungsausschuss des Kreistages befasste sich am Mittwoch eingehend mit Perspektiven des rund 40 Jahre alten Gebäudes.

Genau genommen handelt es sich um drei Gebäude, über deren Zukunft entschieden werden muss. Da sind die beiden Gebäude Haus 1 und Haus 2 an der Palmstraße sowie ein Gebäude im Entenbad 11-13.

Einer der Kernpunkte zur Neugestaltung ist die Einführung einer offenen Bürolandschaft (open space). Nicht mehr für jeden Mitarbeiter soll dabei ein Büro mit eigenem Schreibtisch vorgehalten werden. Die Corona-Pandemie hat einen Trend zum Homeoffice eingeleitet. Nicht zuletzt hohe Treibstoffpreise und die Einsparung langer Fahrzeiten sind für viele Mitarbeiter eine Motivation, die Möglichkeiten des flexiblen Arbeitens zu nutzen. Da sich gleichzeitig die technischen Rahmenbedingungen (E-Akte, Videokonferenzen, Internet-Telefonie) verbessert haben, gewinnt dieses Arbeiten immer mehr an Bedeutung. Immer mehr Teilzeitkräfte beanspruchen gleichzeitig einen Arbeitsplatz, was bei der konventionellen Betriebsweise zu ausufernden Kosten führen würde. Ausgeschlossen von diesen Homeoffice-Überlegungen sind Bereiche mit direktem Kundenkontakt.

Empfehlenswert sei es, das Haus 1 so umzubauen und zu modernisieren, dass es im Rahmen einer weitgehenden offenen Bürolandschaft gut geeignet wäre, Desk-Sharing zu betreiben. Dadurch könnten sich bis zu 30 Prozent mehr Arbeitskräfte den Büroraum teilen. Für Haus 2 wird kein Umbau empfohlen.

Unabhängig vom künftigen Bürokonzept ist das Haus 1 sanierungsbedürftig. Sowohl eine energetische Sanierung (insbesondere die Erneuerung der Fenster, eine Sanierung des Daches und Dämmung der Fassade) als auch eine Modernisierung stehen an. Eine Umgestaltung zu einer offenen Bürolandschaft wäre im Zuge dieser Modernisierungen zu verwirklichen. Die Verwaltung gibt zu bedenken, dass ohne Desk-Sharing weder das Haus 2 noch das Entenbad verkauft werden könnten. Es würden für diese Gebäude weiterhin die vollen Nebenkosten (Reinigung, Heizung) anfallen, und eines Tages müssten diese Gebäude auch saniert werden.

Die Kreisverwaltung regt zu diesem Themenkomplex eine Machbarkeitsstudie an.

Ulrich May (Freie Wähler) merkte dazu an, dass der Landkreis Lörrach derzeit Investitionen in Höhe von rund 150 Millionen Euro im Haushalt stehen habe. Man solle, bevor man neue Pläne mache, diesen Berg erst einmal abarbeiten. Zumal die Haushaltslage in dieser schweren Zeit unwägbar sei. Bei der Abstimmung, ob die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden soll, gab es drei Neinstimmen, alle anderen stimmten zu.

Endgültig entscheiden wird der Kreistag in seiner Sitzung am 20. Juli.

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