Kreis Lörrach Die Welt ein wenig besser machen

Die Oberbadische
Nach 72 Stunden waren die Pfadfinder der DPSG Stetten fertig mit ihrem Projekt am Fridolinsheim in Rickenbach-Rüttehof. Mit ihnen jubelte Schirmherrin Monika Neuhöfer-Avdic (rechts). Foto: Rolf Rombach Foto: Die Oberbadische

72-Stunden-Aktion: Vierte Sozialaktion der katholischen Jugendorganisation BDKJ

Von Rolf Rombach

In 72 Stunden die Welt ein wenig besser machen, ist einer der Wahlsprüche der Sozialaktion, welche die katholische Jugendorganisation BDKJ mit ihren Mitgliedern und zahlreichen weiteren Gruppen am vergangen Wochenende zum vierten Mal bundesweit über die Bühne brachte.

Der Koordinierungskreis des Dekanats Wiesental betreute sechs Projekte, die Gruppen zwischen Lörrach, Rheinfelden und Todtnau umzusetzen hatten. Meist ohne ihre Aufgabe zu kennen, bekamen die über 100 Jugendlichen am Donnerstag um 17.07 Uhr beim Aktionsstart auf dem Lörracher Alten Markt in Umschlägen das Thema für die folgenden 72 Stunden präsentiert. Die Pfadfinderin Stetten und Brombach sowie die Ministranten aus Todtnau und der Seelsorgeeinheit Rheinfelden erhielten dabei handwerkliche Aufgaben, die Firmanden aus Zell organisierten einen Aktionstag mit Sponsorenlauf zu Gunsten des Kinderschutzbundes, und die evangelische Jugend lud zum ökologischen Benefizkonzert in die Villa Jugendkirche ein, das 720 Euro für die NABU-Jugend einbrachte.

Begleitung durch Radio und Internet

Als Medienpartner stand nach einer Pause 2013 nun wieder SWR 3 zur Verfügung. Über den Radiosender konnten Gruppen um Hilfe rufen und sich Motivationsmusik wünschen. Dazu gab es zeitgemäß über das Internet weitere Informationen, Gesuche und Zwischenstände.

Mit kurzen Videos auf Facebook berichtete der Koordinierungskreis von den Aktionsgruppen und seiner eigenen Arbeit im Hintergrund. Die Lörracher Aktionszentrale war Tag und Nacht besetzt, wie Dekanatsjugendreferentin Monja Schmidle berichtete. Das Sitzungszimmer wurde zum Schlafsaal für das sechsköpfige Team. Entsprechend ging es ihnen am Sonntag nach der Aktion ähnlich wie den Aktionsgruppen – müde aber glücklich über das Erreichte.

Stadtjugend trifft auf Natur

Die Rheinfelder Ministranten durften zusammen mit Vertretern der Badischen Jäger Lörrach im Wald zwischen Nordschwaben und Wiechs ein Biotop aufpeppen. Neben dem Bau von Nistkästen galt es, einen Steinbruch von Bewuchs zu befreien, um dort Fledermäusen wieder Zugang zu den Spalten gewähren zu können. Mit einem riesigen Insektenhotel entstand für weitere Kleintiere ein neuer Lebensraum. Im Austausch mit den Jägern konnten die Kinder und Jugendlichen erfahren, dass die Jagd mehr ist als nur mit einem Gewehr auf Tiere anzusitzen.

Prominente Besuche und Schirmherren

Am Freitag nutze der Landtagsabgeordnete Josha Frey die Gelegenheit bei den DPSG-Pfadfindern Brombach vorbeizuschauen, die einen Bauwagen zu einem mobilen Jugendraum umbauten.

Lörrachs Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic nahm nicht nur die Rolle der Schirmherrin ein, sie unterstützte die Pfadfinder Stetten auch tatkräftig am Samstag beim Beladen eines Anhängers. Ihr letzter Blick vor dem Schlafen gehen richtete sich auf das Handy, um nach den Nachrichten der Jugendlichen zu schauen, verriet sie bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag.

Just in time konnte die 23-köpfige Leiterrunde der Pfadis ihr Projekt beenden. Am Freizeitheim St. Fridolin in Rickenbach-Rüttehof gestalteten sie nicht nur eine Grillstelle (Foto oben) mit anliegendem Freisitz, sondern befreiten auch die anliegende Wiese von Baumstümpfen und betonierten eine Halterung für ein Volleyballnetz. Umrahmt wird die Anlage künftig von 60 neugesetzten Heimbuchen.

Damit dies möglich wurde, bekam die Gruppe große Unterstützung in Form von Materialspenden. Von der Leihgabe von Fahrzeugen bis zu Verpflegungsspenden konnte Cindy Breitenfeld beim Schlussresümee berichten.

Unterstützer helfen mit Material und Werkzeug

Im Pendelverkehr waren drei Autos, ein Pritschenwagen, ein Traktor und vier Anhänger unterwegs. Monika Neuhöfer-Avdic und Lörrachs Pfarrer Thorsten Becker lobten das Team für ihre Arbeit. Es sei wichtig, vor allem an einem so wichtigen Wahlwochenende für Werte wie Solidarität, Teamgeist und Gemeinschaft einzustehen. Das hätten die Teilnehmer der 72-Stunden-Aktion bewiesen.

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