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Kreis Lörrach Dritte Welle unbedingt vermeiden

Die Oberbadische
Die SPD regt Maßnahmen an, um eine dritte Welle nach Lockerung des Lockdowns zu vermeiden. Unter anderem soll der Landkreis Lörrach eine erweiterte Teststrategie entwickeln. Foto: Die Oberbadische

Pandemie: SPD-Kreistagsfraktion regt Maßnahmen an / ÖPNV entzerren

Kreis Lörrach - Die SPD-Kreistagsfraktion ist zutiefst besorgt über die wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Folgen des erneuten Lockdowns, wie diese in einem Schreiben an Landrätin Marion Dammann erklärt.

„Wir tragen diese Maßnahme solidarisch mit, erwarten aber, dass die Zeit nun intensiv genutzt wird, um alles Menschenmögliche zu tun, um eine dritte Welle nach dem voraussichtlichen Ende des Lockdowns am 10. Januar zu verhindern.“

Hierzu regt die Fraktion im Rahmen eines Antrags mehrere Maßnahmen an: Der Landkreis soll sofort eine erweiterte Teststrategie entwickeln, wie insbesondere die Mitarbeiter von Pflegeheimen und Pflegediensten regelmäßiger und effektiver getestet werden können und wie somit die vulnerablen Gruppen, die von diesen betreut werden, besser geschützt werden können.

Wichtiger Hebel

Ein besonderes Merkmal ist weiterhin auf den Schutz der Bewohner von Pflegeheimen zu legen. Auch Lehrer sowie Erzieher sollen verstärkt die Möglichkeit erhalten, sich testen zu lassen.

Die Fraktion erklärt, dass dies ein wesentlicher Hebel sei, um die Krankenhäuser zu entlasten und die Zahl der Todesopfer zu minimieren.

Eine weitere Maßnahme zielt auf den ÖPNV ab: „Wir müssen den öffentlichen Nahverkehr entzerren und leistungsfähiger machen. Von Nutzern des öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis erreichen uns beinahe täglich Berichte und Bilder von überfüllten Bussen und S-Bahnen.“ Hier müssten nicht benötigte Busse von Reiseunternehmen zur Entlastung genutzt, und mit den Arbeitgebern soll eine Strategie des gestaffelten morgendlichen Arbeitsbeginns entwickelt und umgesetzt werden. Denn: Ein langer Aufenthalt in schlecht gelüfteten Verkehrsmitteln stelle eine große Ansteckungsquelle dar, geht aus dem Schreiben hervor.

Drittens soll sich der Landkreis in den trinationalen Gremien dafür einsetzen, dass zwar die Grenzen offenbleiben, aber die Schutzmaßnahmen insbesondere mit den Grenzkantonen besser koordiniert werden.

Schweizer Kunden

Die SPD argumentiert, dass durch die rund 20 000 deutschen Grenzgänger in die Schweiz, die insbesondere auch in gefährdeten sozialen und Gesundheitsbereichen arbeiten, eine signifikante Ansteckungsgefahr bestehe. Umgekehrte Ansteckungsgefahren entstünden potenziell durch Schweizer Kunden beim Einkaufen in Deutschland.

Viertens liege der Schlüssel zur erfolgreichen Pandemiebekämpfung in der Kontaktnachverfolgung und der konsequenten Absonderung von Infizierten und ihren Kontaktpersonen.

„Offensichtlich gelingt dies aber nur unzureichend. Wir fordern den Landkreis Lörrach auf, systematisch zu analysieren, wo die Schwachstellen der bisherigen Vorgehensweise liegen und welche konzeptionellen, personellen und technischen Maßnahmen getroffen werden müssen, damit die Kontaktnachverfolgung funktioniert“, heißt es im Antrag. Im internationalen Vergleich hätten die Länder die niedrigsten Infektionen, die massiv auf Kontaktverfolgung setzten.  

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