Kreis Lörrach Eigene Islandponys, Baumklettern und ein Zirkus

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Die Freien Wähler bei ihrem Besuch auf der Tüllinger Höhe Foto: zVg

Politikerbesuch: Freie Wähler zu Gast auf der Tüllimger Höhe / Heilpädagogische Angebote für Schüler

Kreis Lörrach. An seinem letzten Arbeitstag empfing Christof Schwald die fast vollzählig erschienene Kreistagsfraktion der Freien Wähler auf der Tüllinger Höhe. Der langjährige Geschäftsführer des „Fachdienstes für Kind und Familie“ informierte die Kreisräte über die jüngsten Entwicklungen und Perspektiven des schon seit vielen Jahren unentbehrlichen heilpädagogischen und therapeutischen Dienstes für Menschen im schulpflichtigen Alter, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Die Einrichtung der Diakonie bietet fachliche Hilfen in Erziehungsfragen, bei Verhaltensauffälligkeiten, psychischen und sozialen Problemen sowie besondere Unterstützung bei schulischem Förderungsbedarf. 56 Plätze in der stationären Jugendhilfe und 70 in der teilstationären Jugendhilfe sind aktuell vorhanden neben den zahlreichen kooperativen Einsätzen und Wirkungsbereichen der Tüllinger Höhe.

Dies ist dem Landkreis rund 15 Prozent des Sozialetats wert, die als „kostendeckende Entgelte“ in die verschiedenen Dienste der Tüllinger Höhe fließen. Vor Ort wollten sich die Freien Wähler davon überzeugen, wie Mittel des Kreises verwendet werden. Wobei Christof Schwald und sein Nachfolger Norbert Reckel-Probst anschaulich verdeutlichen konnten, wie sehr die neuen Projekte auch von den Spenden in sechsstelliger Höhe abhängig sind, ohne die viele Erweiterungen und Projekte gar nicht möglich wären.

Zeitgemäße pädagogische Konzepte baulich umgesetzt

Die Freien Wähler waren bei einer Führung durch die neuen Gebäude beeindruckt von der baulichen Umsetzung der zeitgemäßen pädagogischen Konzepte. Alle Teilnehmer des Rundgangs empfanden nach einer Aussprache die Wirkungen der verschiedenen Dienste als unverzichtbar in einer Zeit, in der zunehmend präventive und zugleich therapeutische Maßnahmen im Kinder- und Jugendbereich notwendig werden. Tonio Paßlick brachte es auf den Punkt: „Diese außerordentlich wichtige Arbeit muss vollumfänglich erhalten bleiben.“

Die aktuellen Herausforderungen sind der Neubau des „Heilpädagogischen Zentrums, die Zentrale für die Hackschnitzel-Anlage und das Energienetz sowie die Sanierung zweier Häuser.

Der alte und der neue Leiter flochten auch wirkungsvolle Beispiele nachhaltiger Arbeit ein: Vielen jungen Menschen der Einrichtung sind zum Beispiel die beiden Islandponys wichtig. Ihre Pflege und Unterhaltung, die Einzel- oder Gruppenstunden im „Heilpädagogischen Reiten“ seien unschätzbare Erfahrungen.

In Obertüllingen konnte ein verwildertes Grundstück erworben werden, das eingeebnet und bepflanzt wurde. Selbstgezimmerte Holzhütten, eine Grillstelle und hölzerne Bänke sowie eine Baumkletteranlage entstanden darauf. Bei den Sommerfesten in Obertüllingen und Beuggen und anderen Anlässen in der näheren Umgebung finden Auftritte der eigenen Zirkusgruppe sowie der Musikgruppen Beachtung, wurde mitgeteilt.

Durch solche und andere Projekte entstand eine hohe Identifikation des Teams auf dem Boden einer guten Zusammenarbeit mit Landkreis und Schulamt, sowie ein beachtliches und vor allem konstantes Spendenaufkommen. Allerdings, so Schwald, seien die aktuellen Probleme auch für Tüllingen schwierig zu lösen: der Personalmangel im Erzieherbereich, der zeitgemäße Wunsch nach Teilzeit versus pädagogische Konstanz sowie die steigenden Kosten im Personal-Bereich, deren Deckung nicht gesichert ist.

Die Freien Wähler klärten in der Fragerunde viele Details und zeigten sich beeindruckt von den nachhaltigen und vorausschauenden Konzepten des Leitungsteams. Fraktionsvorsitzender Ulrich May bedankte sich herzlich bei Schwald, der kürzlich als „Leuchtturm der Sonderpädagogik“ bezeichnet worden war, für die geleistete Arbeit.

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