Kreis Lörrach Ein Blick hinter die Kulissen

Die Oberbadische

Ausbildung und Studium: Hauptzollamt Lörrach informiert am Autobahnzoll in Weil

Von Susann Jekle

Rund 20 Jugendliche aus der Region lernten am vergangenen Samstag auf der Grenzzollanlage Weil am Rhein-Autobahn die verschiedenen Arbeitsbereiche beim Hauptzollamt Lörrach kennen. Sie erlebten, wie der Alltag beim Zoll aussieht und erfuhren, welche Möglichkeiten es in Sachen Ausbildung und Studium gibt.

Da beim Zollamt keine Praktika möglich sind, finden seit sechs Jahren solche Informationsveranstaltungen statt. Dies ist der einfachste Weg, einmal hinter die Kulissen zu schauen. Auch für den Zoll geht das Konzept gut auf: „Wir erreichen auf diese Weise ernsthafte Interessenten“, berichtete Antje Bendel, Pressesprecherin des Hauptzollamts Lörrach. Im gehobenen Dienst wird ein dreijähriges duales Studium und im mittleren Dienst eine zweijährige duale Berufsausbildung angeboten.

An fünf Stationen stellten die Zollbeamten verschiedene Arbeitsbereiche anschaulich in gestellten Kontroll- und Prüfsituationen vor. Bei einer solchen gespielten Grenzkontrolle zeigten die Beamten, was passiert, wenn die Situation eskaliert: Als der kontrollierte Autofahrer einen Schlagstock auspackte, setzten ihn die Zollbeamten mithilfe von Pfefferspray außer Gefecht. Dann wurde er mit Handschellen abgeführt. Anschließend wurde mithilfe eines Zollhundes das Gepäck aus dem Auto überprüft – der gut ausgebildete Schäferhund fand auf Anhieb das versteckte Rauschgift. Davon zeigten sich die Jugendlichen besonders beeindruckt. „Sind viele Diensthunde im Einsatz?“, wollte Andreas wissen. Der Beamte erzählte, dass im Kreis Lörrach neun vierbeinige Zollhelfer eingesetzt werden – allesamt Familienhunde. Den Blick ins Zollauto wollte sich keiner der Jugendlichen entgehen lassen. Auf Wunsch machte der Zollbeamte sogar die Sirenen an und zeigte, mit welcher Technik und Funkeinrichtung das Fahrzeug ausgestattet ist.

Bei der nächsten Station ging es um Steuerprüfung in Unternehmen und Brennereikontrolle. Der junge Zollbeamte ließ die Teilnehmer der Infotags überlegen, welche Steuer auf welche Güter erhoben wird. „Auf Kaffee gibt es Kaffeesteuer und auf Strom Energiesteuer“, wusste Marie.

Im Bereich Vollstreckung berichtete ein Vollziehungsbeamter von seinem Alltag im Außendienst, und ein weiterer Beamter erzählte von der Tätigkeit bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigung.

Als letztes zeigten Mitarbeiter der Warenabfertigung einige Stücke aus der Asservatenkammer: exotische Tierfelle und Elfenbein, aber auch Fälschungen von Designertaschen und Schuhen werden dort regelmäßig beschlagnahmt. „Woran erkennen Sie, dass etwas gefälscht ist?“, wollte Patrick wissen. „Wir haben ein Onlinesystem mit Produkthinweisen, die uns beim Identifizieren helfen“, erklärte Katrin Breu. „Viele Designmuster sind geschützt. Fälschungen sind umsatz- und rufschädigend für die Marken.“

Um die vielen Aufgaben beim Hauptzollamt erfüllen zu können, ist eine umfassende Ausbildung wichtig. Beim dualen Studium wechseln sich theoretische Studienabschnitte mit praktischen Ausbildungsabschnitten ab. Die duale Berufsausbildung ist ähnlich aufgebaut.

Bewerbungsschluss am 21. September

Zu jedem 1. August eines Jahres werden die künftigen Anwärter vereidigt und als Beamte auf Probe eingestellt. Um eine Einstellung zum 1. August 2019 kann man sich noch bis einschließlich 21. September diesen Jahres bewerben.

Weitere Informationen: auf den Internetseiten der Zollverwaltung unter www.talent-im-einsatz.de und www.zoll.de.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading