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Kreis Lörrach Ein Ende ist noch nicht in Sicht

Alisa Eßlinger
Bei der Anschlussstelle „Hasenloch“ (B317/A98) passieren häufiger Unfälle. Foto: Kristoff Meller

Verkehrsprojekt: Sachstand des „Vorderes Wiesental“-Umbaus vorgestellt / Streckensperrung geplant

Kreis Lörrach -  Überlasteten Verkehrsinseln und Rückstaus bis zur Autobahn soll mit dem vierspurigen Ausbau der B 317 künftig entgegengewirkt werden. Bei der jüngsten Kreis-Umweltausschusssitzung stellte Christoph Thiele, Projektleiter beim Regierungspräsidium Freiburg, den derzeitigen Sachstand des Verkehrsprojekts „Vorderes Wiesental“ vor. Im Fokus standen die Straßenbauvorhaben, die im Zusammenhang mit dem Zentralklinikum stehen.

Die Strecke der B 317 von Lörrach nach Schopfheim verläuft entlang der Wiese und ist eine zentrale Ost-West-Achse im Landkreis. Bei den Umbauarbeiten sollen zum einen der Anschluss an das geplante Zentralklinikum erfolgen und zum anderen starkbefahren Streckenabschnitte entlastet werden. In diesem Zuge wird die Teilstrecke von Lörrach-Mitte bis Maulburg-Ost im Rahmen des dem Verkehrsprojekts „Vorderes Wiesental“ verbessert.

„Die Ertüchtigung der Einmündung am Entenbad geht gut voran“, teilte Christoph Thiele mit. Da die Anschlussstelle „Entenbad“ direkt am künftigen Zentralklinikum ansetzt, konnte die Arbeiten im beschleunigten Verfahren kurzfristig vorgezogen werden. Bereits im Mai wurde daher mit dem Um- und Ausbau begonnen.

Anschlussstelle fast fertig

Der Großteil der Arbeiten beim Entenbad sei bereits geschafft. Es fehle nur noch die Deckschicht. Daher geht Thiele davon aus, dass die Arbeiten bereits im Herbst beendet werden können. Um die Deckschicht aufzutragen, ist eine Vollsperrung der B 317 für die letzte Sommerferienwoche geplant. „Die Lichtschalte am Knotenpunkt wird auch nach dem Bauabschluss bleiben“, ergänzte Thiele.

Die Verlegung der L138 im westlichen Abschnitt ist ebenfalls eine Maßnahme im Kontext der Schaffung des Klinikums. Dafür wurde bereits die Verkehrsfreigabe erteilt. Sie ist somit abgeschlossen. Thiele: „Es lief gut.“ Die Kosten für den die Landesstraße begleitenden Radweg hat das Land Baden-Württemberg übernommen.

„Bei dem vierstreifigen Ausbau der B 317 kann bereits mit dem teilplanfreien Ausbau des Knotenpunktes an der B 317, der L 138 und der Schopfheimer Straße angegangen werden“, eröffnete Thiele. Gemeint ist die Aufstellung eines ER-Vorentwurfes mit integrierter Variantenuntersuchung.

L 138 wird verlegt

In dem Vorentwurf sind bereits beidseitig zwei plangleiche Einmündungen enthalten sowie eine Verbindung zum Kreisverkehr mit Unterführungen und Aufschüttungen an der Anschlussstelle Schopfheimer Straße. „Die Anschlussstelle soll so gebaut werden, dass sie auch bei dem vierstreifigen Ausbau genutzt werden kann.“ Auch an die Radfahrer will man in diesem Zusammenhang denken.

Die L 138 soll zwischen Hauingen und Steinen verlegt werden und künftig parallel zur Bahnlinie verlaufen. Der Grund dafür ist: Die Wasserschutzzone „Wilde Brunnen“ mit den Trinkwasserbrunnen soll vor möglichen Havarien geschützt werden. Die alte Teilstrecke werde daher zurückgebaut, fügte der Referent auf Nachfrage hinzu.

Die neue Streckenführung der L 138 werde im Westen an den Kreisverkehr und den Recyclinghof in Steinen angebunden. Die Verlegung der Strecke befindet sich in der technischen Planung für das Planfeststellungsverfahren.

„Der Kreisverkehr zwischen Steinen und Höllstein ist stark überlastet, sodass die Staus bis nach Hauingen reichen“, hob Thiele hervor. Daher ist an dieser Stelle ein teilplanfreier Knotenpunkt an der B 317, der L 138 und K 6334 mit bereichsweise vierstreifiger Bundesstraße in Halbtroglage geplant. Der Durchmesser des Kreisverkehrs soll dabei etwa 70 Meter betragen. „Diese Maßnahme dürfen wir auch vorziehen. Wir sind derzeit in der Abstimmung mit dem Bundes- und Landesverkehrsamt“. Der nächste Schritt wird dann der Planvorentwurf sein.

Viele Unfälle am Hasenloch

Zu guter Letzt stellte Thiele noch die Um- und Ausbaustelle am „Hasenloch“ in Lörrach vor. „Auch hier ist der Knotenpunkt mit Rückstaus überlastet, die bis zur Autobahn reichen. Außerdem passieren bei der Anschlussstelle laut Polizei viele Unfälle.“ Der bisherige Knotenpunkt soll in zwei Teilknotenpunkte West und Ost aufgeschlüsselt werden.

Am östlichen Bestandsknotenpunkt werde die Ampel auch künftig bestehen bleiben, während am neuen Knoten im Westen keine stehen soll. Auch hier wurde bereits die Variantenuntersuchung vorgenommen. Das Regierungspräsidium stehe ebenfalls in der Abstimmung mit den beiden Verkehrsministerien.

Schopfheim fehlt

Auf die Nachfrage, wann zeitlich mit einer Fertigstellung zu rechnen ist, wollte Thiele sich nicht festlegen. Schließlich befinde man sich noch in einer frühen Planungsphase. Zudem wolle das Regierungspräsidium für jedes Projekt ein Planfeststellungsverfahren ansetzen. Die bringe eine große Unsicherheit mit sich.

Während die meisten Ausschussmitglieder diese Linie als die „richtige Richtung“ befanden, gab Klaus Eberhard (SPD) zu bedenken, den Ausbau hinsichtlich des ÖPNV gesamthaft zu betrachten. Er regte an, den Straßenbau auf die Verkehrsknoten zu begrenzen.

Auch Dirk Harscher (Freie Wähler) forderte, über das vordere Wiesental hinaus zu denken. Zudem bemängelte er, dass der vierstreifige Ausbau nur bis nach Maulburg reichen soll. „Wir haben in Schopfheim auch Probleme mit unseren Anschlussstellen.“ Thiele entgegnete: „Wir können die Gesamtstrecke so noch nicht betrachten.“ Aber es gebe eine Option im Bundesverkehrswegeplan, diese Verlängerung zu prüfen. Die Behörde habe dies außerdem vor.

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