Kreis Lörrach Ein Ort mit Abenteuercharakter

Dorothee Philipp
Die Mitglieder des Gemeinderats erhielten einen umfassenden Überblick über die baulichen Maßnahmen auf dem Landesgartenschau-Gelände in Neuenburg. Foto: Dorothee Philipp Foto: Die Oberbadische

Rundgang: Bauliche Maßnahmen auf Gelände der Landesgartenschau in Neuenburg nehmen Konturen an

Kreis Lörrach - Eine 700 Meter lange Rheinterrasse, ein 33 Meter breiter Boulevard sowie Weinproben von lokalen Anbietern sind unter anderem für die Landesgartenschau (LGS) 2022 in Neuenburg in Planung. Die Baumaßnahmen dafür sind schon angelaufen. Den ersten Rundgang widmete die Stadtverwaltung nun dem Gemeinderat.

Dieser habe den Mut gezeigt, das Thema Landesgartenschau vor vielen Jahren aufzugreifen und weiter voranzutreiben. Zudem gebe es im Gremium seit Mai viele neugewählte Mitglieder, die man an Ort und Stelle über die baulichen Schritte informieren wolle, erklärte Bürgermeister Joachim Schuster bei der Führung über das Gelände zusammen mit den beiden Geschäftsführern der „Landesgartenschau 2022 Neuenburg am Rhein GmbH“, Andrea Leisinger und Nils Degen.

700 Meter lange Rheinterrasse am Westrand

Am Westrand des LGS-Geländes entlang zeigt sich bereits der Verlauf der insgesamt 700 Meter langen Rheinterrasse, des landschaftsarchitektonischen Herzstücks der Anlage, auf dem von April bis Oktober 2022 eine Vielzahl von Angeboten stattfinden wird.

Ein bis zu 33 Meter breiter Boulevard wird auf der Ostseite von einer befestigten Erschließungsstraße flankiert werden. Am südlichen Teil soll an der Stelle des alten Rheinwärterhauses mit der „Arche“ ein zentrales Gebäude mit verschiedenen Funktionen, darunter Gastronomie und Information, entstehen. Das kleine, von einem Wasserlauf durchzogene Waldstück am historischen Rheinhafen biete „Bereiche mit Abenteuercharakter“, erklärte Degen.

Die Baumaßnahmen, die jetzt im Gange sind, betreffen hauptsächlich die Daueranlage, die nach dem Ende der Gartenschau als frei betretbares Naherholungsgebiet erhalten bleiben wird. Die Fläche werde vor Beginn der Gartenschau aus steuer- und sicherheitsrechtlichen Gründen nicht geöffnet, sagten Leisinger und Degen.

Von Norden her bis Herbst 2020 weiter zugänglich ist der im Zuge der Maßnahmen für das Integrierte Rheinprogramm (IRP) neugestaltete Uferbereich. „Wir wollen, dass die Öffentlichkeit möglichst viel von den Arbeiten mitbekommt“, erklärte das Stadtoberhaupt.

Auf dem Rundgang konnte man die große Fläche sehen, auf der jetzt die Baustellenausrüstung und später auch ein Veranstaltungszelt Platz finden. Zu besichtigen waren Proben der Graniteinfassung, die den Boulevard-Charakter der Rheinterrasse unterstreichen sollen: ein hellgrauer, feinkörniger Stein mit weißen Quarzeinschlüssen aus Portugal, aus europäischer Produktion. Darauf habe man bestanden, betonte Schuster.

Rund 15 Firmen bewerben sich um Teilnahme

Das Projekt finde in der Region große Resonanz, informierte er den Gemeinderat. Rund 15 Firmen hätten sich schon um eine Teilnahme beworben. Bis zur LGS könnten es noch einmal so viele werden. Inzwischen war die Gruppe am nördlichen Teil angekommen. Der ehemalige Zufahrtsdamm zur „Panzerplatte“, der das Gelände hier begrenzt, soll eingeebnet werden.

Schön eingewachsen ist die im Frühjahr als erstes Element des Schaugartens angelegte, die rund sieben Fußballfelder große Reb-Bepflanzung. Hier wachsen die vier Hauptsorten des Markgräflerlandes Gutedel sowie Grau-, Weiß- und Spätburgunder.

An einem Pavillon werden dort während der Durchführungsphase die vier Winzergenossenschaften Britzingen, Hügelheim, Auggen und Schliengen-Müllheim mit Infos und Weinproben präsent sein.

Neu war für die Teilnehmer der Führung auch der Blick auf die Baustelle der Unterführung der Vogesenstraße unter der A 5 hindurch. Sie ist jetzt so breit, dass neben dem Begegnungsverkehr auch Fußgänger und Radfahrer sicher unterwegs sein können. Außerdem wurde sie abgesenkt, sodass sie auch für höhere Fahrzeuge befahrbar ist. Temporär werden dort die 800 bis 1000 Parkplätze für die LGS-Besucher angelegt, später soll das Gelände wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Hier werde sich auch der Haupteingang mit Kassenhaus und Sanitäranlagen befinden, erklärte Leisinger.

Regelmäßige öffentliche Führungen geplant

Nachdem man an der Mühlhauser Straße das Gelände besichtigt hatte, auf dem ein Pflegeheim mit 90 Betten entstehen wird, warfen die Teilnehmer noch einen Blick in die neustrukturierte Kleingartenanlage mit ihren rund 100 Parzellen, für deren Sanierung die Stadt 750 000 Euro in die Hand genommen hatte. Sie könne als nicht eintrittspflichtiger Bereich von den LGS-Besuchern besichtigt werden, erklärte Schuster.

Nicht Bestandteil der Führung war der zweite, kleinere Bereich des Geländes östlich der A 5 rund um den Wuhrlochpark. Es werden regelmäßige öffentliche Führungen durch die Baustelle angeboten, kündigte Schuster an.

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