Kreis Lörrach Ein Quantensprung im Nahverkehr

Die Oberbadische
Das Angebot im Busverkehr wird attraktiver. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Kreistag I: Kreistag beschließt zusätzliche Fahrten / Elektrifizierung kommt weiter voran

Von Michael Werndorff

Der öffentliche Personennahverkehr soll attraktiver werden. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am Mittwoch neben der Vereinbarung zur Umsetzung der Entwurfs- und Genehmigungsplanung der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke auch einstimmig die Regiobuslinie 54 Kandern-Lörrach sowie zusätzliche Fahrten und das Umwandeln von Schülerkursen in Linienverkehr beschlossen. Grünes Licht gab es auch für das Bilden von Linienbündeln.

Kreis Lörrach. Als einen Quantensprung bezeichneten SPD-Kreisrätin Gabriele Weber und Grünen-Kreisrat Peter Schalajda die Einrichtung der Buslinie 54, die zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember zwischen dem Kanderner Busbahnhof und der Lörracher S-Bahn-Station Brombach-Hauingen ihren Dienst aufnehmen wird.

Dass damit ein großer Coup gelungen sei, sagte Paul Renz (CDU) bereits in der Vorberatung im Umweltausschuss dieser Tage. Kandern sei dann bis Mitternacht ans Schienennetz angebunden, meinte Erich Hildebrand (FW). Zudem stellte er die Frage nach der Einrichtung einer Bedarfshaltestelle „Hohe Straße“. Weber hoffe, dass die Verbindung in den kommenden Jahren bestens angenommen werde.

Die Schnellbuslinie mit einer Laufzeit von fünf Jahren und Stationen in Hammerstein, Wollbach sowie Wittlingen wird vom Land mit maximal einer Million Euro bezuschusst, der Kreis trägt jährlich bis zu 465 000 Euro. Der Kreis greife hier in die Vollen, allerdings sei auch ein guter Ertrag zu erwarten, sagte der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler in der Vorberatung.

Ein attraktiveres Angebot wird es auch im Oberen und Kleinen Wiesental geben: Für insgesamt 15 000 Euro werden auf den Linien 7300 (Zell – Todtnau) und 7310 (Schopfheim – Tegernau – Schönau) zusätzliche Fahrten bei Südbadenbus bestellt. Auf der Linie 7300 wird es ab Zell eine Fahrt von Freitag auf Samstag ab 0.35 Uhr geben sowie sonn- und feiertags ab 22.35 Uhr.

Für die Linie 7310 wird ein viertes Fahrtenpaar eingerichtet, da nach Prüfung die Strecke relativ gut angenommen werde, aber mehr Potenzial aufweist, wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Karl Aargast (SPD) sagte im Rahmen der Vorberatung, dass das Obere Wiesental wie auch das Kandertal noch nie so einen hervorragenden Nahverkehr hatten.

Einen weiteren wichtigen Aspekt im Maßnahmenbündel stellt die Umwandlung von Schülerkursen in Linienverkehr dar. Das betrifft die Linien 9003 (Ehrsberg – Zell) und 9002 (Zell – Gresgen). Zudem wird letztere Linie auf dem Fahrtverlauf Tegernau – Gresgen – Zell und Gersbach ausgeweitet.

Auf der Agenda stand auch eine Linienbündelung, um diese mit weniger Aufwand genehmigen zu können, wie Hoehler erklärte. Gleichzeitig könne durch die Aufteilung in drei Linienbündel im Markgräflerland, im Wiesental und am Hochrhein eine Rosinenpickerei verhindert werden. So müssten lukrative und weniger gute Strecken im Bündel von Busunternehmen übernommen werden, wie es bei den Vorberatungen hieß.

Auch die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke kommt voran, zumindest in Sachen Genehmigungsplanung und Finanzierung. Hintergrund ist der Vertrag zwischen dem Land Baden-Württemberg und den Kreisen Lörrach und Waldshut sowie dem Kanton Basel-Stadt wie auch die Vereinbarungen über die Leistungsphasen 1 und 2 zur Elektrifizierung.

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