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Kreis Lörrach Eine ganze Klasse in Bewegung

Peter Ade
Blick ins „Bewegte Klassenzimmer“ der Grundschule Gersbach Foto: zVg

Grundschule Gersbach: Schwungvoll mit der AOK / Drückeberger waren fehl am Platz

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. Die Grundschule Gersbach beteiligt sich mit Begeisterung an dem Projekt „Grundschule macht Zeitung“, das vom Verlagshaus Jaumann mit der Volksbank Dreiländereck und der AOK Hochrhein-Bodensee“ auf die Beine gestellt und mit unterschiedlichen interaktiven Aktionen belebt wird.

Ganz spontan hat sich die Krankenkasse AOK ein zusätzliches Angebot ausgedacht und ging damit online an die Schulen in der südbadischen Region. Das interessante Projekt trägt den Titel: „Das bewegte Klassenzimmer“. Es zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche auf spielerische und durchaus auch lustige Art und Weise in Bewegung zu bringen. Denn schließlich ist bekannt: Lange in der Schule, im Bus oder der Bahn sitzen – das ist nicht unbedingt gesund.

Doch immer häufiger kommt es vor, dass gerade Jüngere die meiste Zeit des Alltags im Sitzen verbringen (müssen). Deshalb hat sich die AOK zum Ziel gesetzt, Mädchen und Jungen ein bisschen mehr Schwung zu verleihen und – man kommt dazu ins Klassenzimmer. Freilich nicht direkt, sondern über den Bildschirm.

Lernen direkt vor Ort

Aufmerksam geworden auf das Projekt ist gleich zu Beginn der „Ausschreibung“ die Grundschule Gersbach. Sie ist eine Außenstelle der Grundschule Fahrnau in Schopfheim und gewährleistet den Kindern in Gersbach einen kurzen Schulweg und das Lernen direkt vor Ort. In Gersbach werden alle Klassenstufen gemeinsam in einer sogenannten Familienklasse unterrichtet. Das vereinte Lernen und gegenseitige Unterstützen fördert das Miteinander der Kinder und stärkt die Selbstständigkeit.

Viele über das Schuljahr verteilte Aktivitäten und Schulfeste – sie werden überwiegend auch mit der Stammschule gemeinsam durchgeführt (zum Beispiel Theatervorführung, Projekttage, Familiennachmittag, Wintersporttag oder Schulfest in Fahrnau) – bereichern immer wieder den Schulalltag. Dabei wird die Schule tatkräftig von den Eltern und dem Förderverein Gersbach unterstützt.

Sehr gut vorbereitet präsentierten sich die jungen Gersbacher für das AOK-Projekt im Rahmen der Aktion „Grundschule macht Zeitung“ des Verlagshauses Jaumann und eben der AOK Hochrhein-Bodensee. „Besonders schön“, sagt die Krankenkasse, „dass wir damit eine Grundschule erreicht haben, die aufgrund der Entfernung ein Vor-Ort-Angebot sonst nicht so einfach hätte nutzen können“.

Nur geringer Aufwand

Die Aktion im Klassenzimmer – vor dem Bildschirm – dauerte eine Unterrichtsstunde, also 45 Minuten. Der technische Aufwand war denkbar gering. Erforderlich waren nur das Internet und ein Beamer mit Leinwand. Außerdem benötigten die Schülerinnen und Schüler jeweils ein Päckchen Taschentücher.

Das Konzept geht von der Annahme aus, dass die freie Entfaltung der Kinder und Jugendlichen einen möglichst gesunden Körper voraussetzt. Der Ansatz zielt nicht nur darauf, die inzwischen gesellschaftlich eingetretenen Defizite – Antriebsarmut, Bewegungsmangel, Hyperaktivität – zu lindern, sondern gilt vielmehr vor allem der Entfaltung der bewegenden Impulse als einer maßgeblichen Institution der Förderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die gemeinsam nach interessanten Formen des Lernens und des Unterrichts suchen.

Auf den Kern aller schulischen Bemühungen zurückgeführt, entspricht das „Bewegte Klassenzimmer“ dem inneren Bewegungs- und Forschungsdrang der Kinder. Eingebettet in dieser Absicht, ermöglichen aufgelockerte Formen die individuelle und gemeinsame Entfaltung von Eigenaktivität, Lernmotivation, emotionale und kognitive Intelligenz wie auch die Entwicklung von Sozialkompetenzen.

Rhythmisch und flexibel

Die junge Trainerin Lisa Garcia Campoy - live zugeschaltet – gab Tipps für Bewegungsübungen, die auf den ersten Blick einfach anmuteten und dennoch ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration erforderlich machten. Bald war klar: Im Sinne des Mottos „Das bewegte Klassenzimmer“ präsentierte sich die Gruppe keineswegs als unordentlicher Haufen, sondern vielmehr als eine durch und durch rhythmische und gleichzeitig flexible Einheit.

Die Mädchen und Jungen waren mit Begeisterung dabei. Wohin das Auge reichte: „Drückeberger“ oder Bewegungsmuffel gab’s keine. „Einfach super“, kommentierte eine Schülerin. „Das machen wir gerne wieder einmal“, meinte spontan ein junger Mann aus der Gersbacher Familienklasse.

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