Eine Minute wird zur Stunde

Regio -  Ab heute ist es online: Das neue Album „Liebe gewinnt“ des Lörracher Sängers Peter Geiselhart alias Reimtgut.

Bei seinem Auftritt zum Stimmen-Festival 2018 auf dem Marktplatz hatte er bereits angekündigt, nach 2014 erstmals wieder einen „offiziellen Output“ zu liefern. Dem Zeitgeist entsprechend, laufe dies nun rein digital, erzählt der Sänger. CDs gebe es nur als Sonderausgabe in limitierter Auflage und speziell signiert mit Widmung.

Album vereint neun neue Songs

Neun Songs sind von ihm ab sofort auf den üblichen Internet-Kanälen zu hören – „meine Favoriten“. Entstanden sind sie in den vergangenen drei Jahren, darunter auch einige ganz aktuelle.

So wie das erst kürzlich fertiggestellte Stück „Kleines Ich“. Darin beschreibt Reimtgut seine innigen Gefühle für seinen inzwischen 18 Monate alten Sohn und das tägliche Staunen über das Wunder Mensch. „Das war mir ein großes Anliegen, der Text floss gerade so aus mir heraus.“ In „Kleines Ich“ will er seinem Sohn ein herzliches Willkommen auf dieser Welt bieten, ihm sagen, wie wertvoll er für ihn ist. „Es wird sicher nicht das letzte Lied für ihn sein.“

Zu den eingängigen, emotionalen Rhythmen hat er auch ein Video gedreht. Die Sätze, gar nicht kitschig, bleiben im Ohr, bewegen, treffen ins Herz. „Geh wohin du willst, und komm immer wieder zurück“ textet er, und wünscht dem Kleinen für seine Zukunft: „Du sollst nur Geborgenheit und Liebe erfahren“.

„Liegt die Welt auch mal in Scherben, wird schon werden“

Die Bandbreite von Reimtguts Songs ist groß. Davon zeugt denn auch ein HipHop-lastiges Stück mit Zeilen wie „Liegt die Welt auch mal in Scherben, wird schon werden“. „Da räume ich ein Stück weit mit meiner eigenen Vergangenheit auf“, sagt Reimtgut.

In „Unendlich“ wiederum thematisiert er sensibel das Lebensgefühl der Mitdreißiger, zu denen er jetzt als junger Familienvater ja auch gehört. Eine ans Leben gerichtete Hommage, in deren Zeilen sich viele Hörer wiederfinden werden. Von den Stationen des Jungseins bis zum Alter, von den Prioritäten, die neu gesetzt werden, von den Etappen des Lebens singt Reimtgut und endet mit dem Appell, doch die schönen Momente des Lebens abzuspeichern: „Mach ne Minute zu ner Stunde“.

Insgesamt durchzieht das neue Album ein positives Lebensgefühl. „Ich lege da alles rein, was mich bewegt, was mir auf der Seele brennt, sowie ich das bei meinen Songs schon immer getan habe“, so der Sänger.

Tanzbar, vielschichtig und mit Humor durchzogen

Herausgekommen ist kein typisches Rap-Album, sondern ein sehr vielschichtiges, tanzbares, musikalisches, auch mit Humor und Ironie durchzogenes Werk, zu 90 Prozent mit Bandbegleitung – eine gute Balance. Damit will Reimtgut ein Kapitel abschließen – und genügend Freiraum und Kreativität für seine nächsten Songs haben.

Peter Reimtgut gehört zu der Generation von Musikern, die inspiriert sind von der Goldenen Zeit des deutschen Raps, in der er selbst um die Jahrtausendwende zum Mikrofon griff. Seine ersten Texte schrieb er noch vor dem Stimmbruch.

Geboren ist der Sänger im Allgäu, später zog er mit seiner Familie nach Lörrach. Seine Sprache ist direkt. Schlagzeilen brennen sich ins Unterbewusstsein ein und beweisen ihren Realitätsbezug im Alltag des Hörers.

Durch zahlreiche Veröffentlichungen, Zusammenarbeiten mit Olli Banjo sowie Haudegen und einer großen Europatour mit dem französischen Rapstar Soprano konnte der junge Lörracher unter anderem auf sich aufmerksam machen. Seit 2014 steht Reimtgut gemeinsam mit seiner Band auf der Bühne mit der Absicht, möglichst viele Herzen zu erreichen. Alles etwas musikalischer, dynamischer, poppiger, rockiger, trashiger.