Kreis Lörrach Eine Plattform zur Selbsthilfe

Michael Werndorff
Wollen informieren und aufklären: Selbsthilfegruppen im Landkreis Lörrach mit Franziska Morgalla von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Landkreis Lörrach (links). Foto: Michael Werndorff

Das Forum Selbsthilfe im Landkreis Lörrach präsentiert sich zum 17. Mal auf der Regio-Messe, die am Samstag ihre Tore öffnet. Es werden insgesamt acht Gruppen anwesend sein, die ihr Angebot vorstellen und mit den Besuchern ins Gespräch kommen wollen.

Selbsthilfegruppen können einen wichtigen Beitrag zum Informations- und Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen emotionalen Unterstützung leisten. Im Landkreis Lörrach gibt es rund 100 dieser Zusammenschlüsse. Im Rahmen der Regio-Messe, die am Samstag ihre Tore öffnet, präsentieren sich zehn Gruppen und Organisationen der Selbsthilfe aus dem Landkreis. Sie wollen auf ihre Belange aufmerksam machen und hoffen auf regen Besuch, wie am Dienstag im Rahmen eines Pressegesprächs deutlich wurde.

Zum 17. Mal auf der Messe

Bereits zum 17. Mal wird das Forum Selbsthilfe Lörrach auf der Regio-Messe vertreten sein, und zwar in der Halle 2, Stand 217. Vom 18. bis 26. März steht jeden Tag eine andere Gruppe am Stand den Besuchern Rede und Antwort. „Endlich können sich die Gruppen wieder vorstellen“, freute sich Franziska Morgalla von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) im Landratsamt Lörrach. Selbsthilfegruppen hätten nun wieder die Möglichkeit, unverbindlich mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen, über ihr Angebot zu informieren und nicht zuletzt Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Präsentation stehe ganz im Zeichen von Begegnung und Abbau von Berührungsängsten durch persönliche Kontakte, so Morgalla.

Wie wichtig das sei, betonte Hans Fischer, Leiter Region Südschwarzwald Deutsche Ilco – eine Gruppe für Menschen mit Darmkrebs und künstlichem Darm- oder Blasenausgang. „Wir informieren nicht nur über unser Angebot, sondern sensibilisieren die Menschen für das Thema Darmkrebs, der früh erkannt heilbar beziehungsweise gut behandelbar ist.“ Daher sei eine Vorsorge-Darmspiegelung so wichtig.

Pandemie bremst aus

Dass die Selbsthilfegruppen während der Pandemie in ihrer Arbeit ausgebremst wurden, ließ Fischer nicht unerwähnt. Aufsuchende Beratungsangebote in Akutkliniken und Rehaeinrichtungen mussten eingestellt werden. Kliniken verwehrten der Gruppe immer noch den Zugang, monierte Fischer. Auch stelle der Datenschutz ein Problem dar. Dass viele Hürden aufgebaut würden, ergänzte auch Morgalla. „Was zum Teil hart erkämpft wurde, muss nun zurückerobert werden.“

Ebenfalls vertreten sein wird die Regionalgruppe Lörrach der Deutschen Parkinson-Vereinigung. „Parkinson ist die Krankheit der 1000 Gesichter“, verriet Rainer Thamm. Die Krankheit sei unheilbar und könne nicht aufgehalten werden. Er selbst sei als Angehöriger unmittelbar von der Krankheit seiner Frau betroffen gewesen, berichtete Thamm. Ein wichtiges Ziel der Gruppe sei es, dass Erkrankte und ihre Angehörigen nicht vereinsamen – ein Ziel, das übrigens alle Gruppen teilten, wie zu erfahren war.

Doch nicht nur die Gruppen stellen sich vor: Am Dienstag, 21. März, steht die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) im Fokus. Dann dreht sich alles um Beratung, Unterstützung und Vernetzung von Selbsthilfegruppen, Betroffenen und Fachpersonen sowie Interessenvertretungen und Öffentlichkeitsarbeit.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading