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Kreis Lörrach Empört und erschüttert

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CDU-Kreisgeschäftsführer Christof Nitz erfuhr eher zufällig, dass sein Vertrag nicht verlängert wird. Das Vorgehen des CDU-Bezirksverbands kritisiert Nitz in einem Brief an die CDU-Mitglieder im Kreis.Archivfoto: Michael Werndorff Quelle: Unbekannt

Personalie: Christof Nitz kündigt CDU-Mitgliedschaft

Kreis Lörrach (wer). Die finanzielle Situation des CDU-Bezirksverbands Südbaden ist angespannt. Deshalb wurde der Vertrag des CDU-Kreisgeschäftsführers Christof Nitz nicht verlängert, und das in der Probezeit. Der frühere Bürgermeister der Stadt Schopfheim beendet zum Jahresende sein kurzes Wirken (wir berichteten). Das Angebot einer Verlängerung bis März 2022 lehnte er ab, da er an einer langfristigen Tätigkeit interessiert gewesen sei.

Über das Vorgehen der Verantwortlichen ist Nitz empört, wie im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich wird. „Ich war enttäuscht, dass man mit mir und anderen Verantwortlichen im Kreis Lörrach im Vorfeld überhaupt nicht geredet hat.“ Er sei nicht einmal angerufen worden, obwohl man sich seit mehr als 25 Jahren kenne. So erfuhr er eher zufällig bei einer Videokonferenz mit dem geschäftsführenden Kreisvorstand am 8. Dezember, dass der Bezirksvorstand zwei Tage später beschließen wird, seinen noch in der Probezeit befindlichen Vertrag nicht zu verlängern, wie Nitz in einem unserer Redaktion vorliegenden Brief an die Vorsitzenden der Stadt- und Ortsverbände sowie CDU-Mitglieder im Kreis Lörrach schreibt.

Auch auf manch anderen Kreisverband werde die finanzielle Situation des Bezirkes Auswirkungen haben, stellt Nitz fest. „Um einen solchen Prozess ordentlich einzuleiten hätte ich mir vorgestellt, dass man mit allen betroffenen Kreisverbänden und deren Verantwortlichen einen strukturierten und offenen Dialog führt.“

Stelle wird ersatzlos gestrichen

Stattdessen wurde die Stelle des Kreisgeschäftsführers in Lörrach ersatzlos gestrichen. Nun soll eine Betreuung des Kreisverbandes entweder von der Kreisgeschäftsführerin aus dem Breisgau-Hochschwarzwald oder vom Bezirksgeschäftsführer aus Freiburg erfolgen.

Dass Veränderungen herbeigeführt werden müssen, stehe für Nitz außer Frage. „Gerne hätte ich diesen Prozess begleitet“, erklärt der scheidende Kreisgeschäftsführer. „Die Art und Weise, wie das in Lörrach erfolgte, ist für mich erschütternd. So geht man mit Mitarbeitern und Menschen nicht um.“

Und weiter: „Was die CDU gewinnen muss, ist ein Profil, mit dem sich die Bürger identifizieren können“, betont Nitz gegenüber unserer Zeitung. Die Union müsse Halt und Orientierung bieten und wieder näher an den Menschen sein. Ob es ein guter Schritt ist, Anlaufstellen nach und nach zu schließen, sei fraglich, so Nitz. Als Reaktion auf das Vorgehen des Bezirksverbands Südbaden kündigte er seinen Austritt aus der CDU an.

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