Vorreiter werden
Die DHBW Lörrach will nach eigenen Angaben Vorreiter im Bereich der digitalen Hochschule sein: In der Lehre durch neue Angebote (Digital Business Management und Data Science) und Modernisierung der Modulbeschreibungen aller Studiengänge sowie durch die Digitalisierung von Abläufen und Prozessen im Verwaltungsbereich.
Der Studienbereich Gesundheit wird weiter strategisch zu einer dritten Fakultät ausgebaut werden. Die Einführung eines neuen Studiengangs „Architektur“ ist geplant.
Alle Studiengänge entwickeln derzeit in den bereits eingeführten Studiengängen das Angebot in Richtung digitaler Kompetenzen und digitale Geschäftsmodelle weiter. Die DHBW möchte in diesem Kontext zu spezifischen Themen vermehrt studiengangsübergreifende Lehrveranstaltungen anbieten. „Damit kann auch eine größere Vielfalt an Wahlmöglichkeiten geschaffen werden, die passgenauere und individuellere Kompetenzprofile für die Studierenden und die Dualen Partner schaffen“, beschreibt Sproll die Zielsetzung.
Neue Angebote
Das Studienangebot wurde zum laufenden Semester durch neue Angebote ergänzt: Digital Business Management und Data Science bilden dabei den Kern eines neu gegründeten Studienzentrums „Business Innovation Center“, das die digitale Kompetenz signifikant steigern soll. Ein besonderes Merkmal vieler BWL-Studiengänge ist zudem die Vermittlung eines integrativen, ganzheitlichen Branchenverständnisses.
In der Fakultät Gesundheit wurde zuletzt der Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung neu eingerichtet. Er trifft auf große Nachfrage und könnte einen wesentlichen Beitrag zum Abbau des bestehenden Fachkräftemangels im Bereich der Gesundheit bedeuten. In enger Kooperation mit der Landesarchitektenkammer wird zudem ein neuer Studiengang Architektur eingeführt werden.
Region braucht Fachkräfte
Zwei Alleinstellungsmerkmale kennzeichnen den DHBW-Standort Lörrach: die geografische Lage im Dreiländereck und die etablierte Kooperation mit Partnerhochschulen in der Schweiz (FHNW) sowie in Frankreich (Université Haute Alsace). Hinzu kommt die gezielte Förderung der praxisorientierten Forschung durch die Dr. K.H. Eberle-Stiftung mit einem Fördervolumen von jährlich 500 000 Euro. Dazu Sproll: „Ohne die Stiftung wäre der Ausbau der Forschungskompetenz am Standort nicht möglich.“
Die Lörracher Landrätin Marion Dammann unterstreicht die Bedeutung der DHBW für die Wirtschaftsregion, die händeringend nach Fachkräften Ausschau halte. Zusätzlich setze die Hochschule einen Ankerpunkt, der die Bildungsabwanderung junger Menschen aus der Region abschwäche, indem Studienmöglichkeiten vor Ort angeboten würden. Umgekehrt fänden junge Menschen den Weg in den Landkreis und blieben oftmals nach dem Studium aufgrund der beruflichen Chancen und der Attraktivität der Region erhalten.
Die kulturelle Vielfalt im Dreiländereck, die ansprechenden Landschaften mit tollen Freizeitmöglichkeiten und die Lage an einer europäischen Hauptverkehrsachse sei für Unternehmen und Studierende gleichermaßen anziehend, so die Landrätin.
Der Lörracher Oberbürgermeister Jörg Lutz unterstreicht: „Die DHBW steigert die Attraktivität der Stadt als Bildungs- und Wohnstandort bedeutend.“ Das duale Studium sei seit Jahren ein Erfolgsmodell – gleichzeitig abwechslungsreich und praxisnah. Mehr als 85 Prozent der Studierenden würden nach ihrem Bachelor-Abschluss im Unternehmen übernommen. Außerdem sprächen das Studium in kleinen Gruppen und finanzielle Unabhängigkeit für die DHBW. Schließlich bekämen Studenten für die gesamte Dauer ihres Studiums von ihrem Partnerunternehmen eine monatliche Vergütung.
Stipendium der Stadt
Lutz verweist zudem darauf, dass die Kommune seit 1998 jährlich den mit 1000 Euro dotierten „Preis der Stadt Lörrach“ für herausragende Bachelorarbeiten verleiht. Damit, so der Verwaltungschef, wolle die Stadt Lörrach nicht nur Impulse und Auszeichnung für innovative Themen geben, sondern auch ihre große Verbundenheit mit der DHBW demonstrieren.
Eine weitere Anerkennung, mit der die Stadt Anreize für das Studium an der DHBW schaffen möchte, ist das Stipendium der Stadt Lörrach. Es wird seit 2008 gemeinsam mit dem Freundeskreis der Hochschule jährlich an einen Studierenden mit sehr guten Leistungen und gesellschaftlichem Engagement vergeben. Die Stipendiaten erhalten ab dem fünften Semester 2000 Euro, verteilt auf vier Studienhalbjahre.