Kreis Lörrach Fachkräftemangel ist größtes Risiko

Die Oberbadische
Drei Viertel aller produzierenden Unternehmen bezeichnen die Geschäftslage in der Region als gut. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Konjunktur: Region Hochrhein-Bodensee wieder mit besseren Werten als Landesschnitt

Die Erwartungen über den weiteren Verlauf der Konjunktur sind bei den Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee (IHK) weiterhin positiv. Das geht aus dem jüngsten Index des Konjunkturklimas hervor, wie die IHK mitteilt.

Regio. „Der von der IHK errechnete Index für das Konjunkturklima in der Region ist gegenüber der Befragung im Frühjahr fast identisch und liegt mit 138 Punkten nur knapp unter dem außerordentlich guten Herbstwert des vergangenen Jahres“, lässt sich Alexander Graf zitieren, der die Konjunkturumfrage bei der Kammer durchführt. Damit liegt die Region wieder über dem Landesschnitt. Insbesondere die Erwartungen in der Industrie seien erfreulich. Fachkräftebedarf und Inlandsnachfrage seien die meist genannten Risiken für die weitere Geschäftsentwicklung, heißt es in der Mitteilung.

Geschäftslage

Wie der Gesamtindex, so bleibe laut IHK auch die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage durch die Unternehmen der Region unverändert positiv. Mit einem Wert von 160 Punkten hält sich dieser „Lage-Indikator“ auf einem sehr hohen Niveau. Und auch die Ertragslage zeige sich besser als im Vorjahreszeitraum. So würden rund 50 Prozent der Betriebe von einer guten und immerhin 44 Prozent von einer befriedigenden Ertragslage sprechen. Von einem Einbruch der regionalen Konjunktur könne trotz weltweiter politischer Spannungen und Konflikte weiterhin keine Rede sein.

Hohe Auslastung

Die Einschätzung der Industrieunternehmen in der Region liegt einmal mehr über jener der Gesamtwirtschaft, geht aus der Analyse hervor. Fast drei Viertel aller produzierenden Unternehmen bezeichnen die Geschäftslage als gut und weitere 22 Prozent sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Aktuell erreiche der Auslastungsgrad der Kapazitäten in der regionalen Industrie mit rund 91 Prozent den höchsten Stand seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Allerdings habe sich die derzeitige Tendenz bei den Auftragseingängen gegenüber dem Frühjahr leicht verschlechtert, so die IHK. Und auch im Dienstleistungsbereich berichten ebenfalls rund drei Viertel der Unternehmen von einer guten Geschäftslage.

Handel

Weniger zufrieden äußert sich der Handel. Hier sind es nur 23 Prozent der Betriebe, die ihre aktuelle Lage als gut bezeichnen, während 63 Prozent diese als befriedigend ansehen und rund 14 Prozent von einer schlechten Geschäftslage sprechen. Dies äußere sich entsprechend auch in der Bewertung von Umsatz und Ertrag, schreibt die IHK.

Ausblick und Risiken

Auch in den nächsten Monaten werde die positive Geschäftsentwicklung, so die Einschätzung der befragten Unternehmen im Kammerbezirk, weitergehen, wenngleich sich das konjunkturelle Wachstum weiter abschwächen dürfte. So habe sich die Zahl der Unternehmen, die mit verbesserten Geschäften in den kommenden Monaten rechnen, auf knapp 26 Prozent verringert. Gleichzeitig sei der Anteil der Unternehmen, die von einer gleichbleibenden Entwicklung wie in den vergangenen Monaten ausgehen, auf 68 Prozent angestiegen. Die Anzahl der Produktionsbetriebe, die eine Verbesserung der Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten erwarten, steigt laut Index von 32 auf 43 Prozent. Mit einer Verschlechterung rechnen rund sechs Prozent.

Die Entwicklung der Inlandsnachfrage sowie die Arbeitskosten sind neben dem Bedarf an qualifizierten Fachkräften die am häufigsten genannten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen für die kommenden Monate. Umso wichtiger erscheint es, Rahmenbedingungen zu setzen, welche die Inlandsnachfrage und insbesondere die Investitionsquote des privaten und öffentlichen Sektors erhöhen, heißt es seitens der IHK.

Fach- und Arbeitskräfte

Insgesamt aber werde von den Unternehmen, wie bereits in den letzten Umfragen, der Fachkräftebedarf am häufigsten (68 Prozent) als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung gesehen. Rund 62 Prozent der Betriebe in der Region würden für die kommenden Monate mit einer gleichbleibenden Mitarbeiterzahl planen. Ein weiteres Viertel der Unternehmen wollen im selben Zeitraum die Beschäftigtenzahlen weiter erhöhen. Dies stelle die Betriebe vor zunehmende Herausforderungen. So geben rund 61 Prozent der an der Umfrage beteiligten Unternehmen an, derzeit offene Stellen nicht besetzen zu können, da passende Fachkräfte nicht gefunden würden. Verantwortlich dafür sei insbesondere der demografische Wandel innerhalb der Belegschaften in der Region, dessen Auswirkungen die Unternehmen nun zu spüren bekommen.

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