^ Kreis Lörrach: Fahrgäste werden gezählt und befragt - Kreis Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Kreis Lörrach Fahrgäste werden gezählt und befragt

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Der ÖPNV kommt unter die Lupe. Foto: Michael Werndorff

Verkehr: Verkehrserhebung soll im Dezember starten / Wichtige Datengrundlage

Kreis Lörrach (wer). Damit der ÖPNV im Landkreis Lörrach bedarfsgerecht und wirtschaftlich betrieben werden kann, soll nach zehn Jahren wieder eine Vollerhebung der Fahrgastzahlen samt Befragung in Bussen und Bahnen erfolgen. Der Startschuss fällt nach dem Fahrplanwechsel im Dezember.

In den Jahren 2013/14 wurde im Landkreis eine Verkehrserhebung im ÖPNV durchgeführt, auf deren Ergebnissen einerseits der Nahverkehrsplan Landkreis Lörrach mit Maßnahmen insbesondere im Bereich der Angebotsplanung und Linienbündelung aufsetzte und andererseits der Regio Verkehrsverbund Lörrach (RVL) das für die Verkehrsunternehmen geltende Einnahmenaufteilungsverfahren überarbeitete. In den vergangenen Jahren sei viel geschehen, erklärte Ulrich Hoehler, Erster Landesbeamter und zuständiger Dezernent, in der jüngsten Sitzung des Kreis-Umweltausschusses. Vor dem Hintergrund verkehrlicher, struktureller und angebotsseitiger Veränderungen müsse daher eine Aktualisierung vorgenommen werden. Dies beziehe sich sowohl auf die Verbundperspektive als auch auf die Aufgaben des ÖPNV-Aufgabenträgers Landkreis. Die Datengrundlage ist zudem Voraussetzung dafür, dass der Landkreis vom Land weiterhin Mittel für den ÖPNV erhält. Darüber hinaus bildet sie die Basis, um bedarfsorientierte und wirtschaftliche Angebote und Vergaben durchführen zu können, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

Derzeit existieren noch viele eigenwirtschaftliche Verkehre im Landkreis, für die seitens des Aufgabenträgers keine Zahlungen geleistet würden und somit auch keine belastbaren Daten wie Fahrgastzahlen und Einnahmen vorlägen. Aufgrund der Kostenentwicklung im ÖPNV - unter anderem wegen des Fahrermangels und der Dieselpreissteigerung – erwartet die Verwaltung, dass sich eigenwirtschaftliche Verkehre zukünftig kaum beziehungsweise gar nicht mehr rechnen werden, sondern nur noch auf Bestellung des Kreises oder von Städten und Gemeinden erbracht würden. Damit nötige Ausschreibungen rechtssicher durchgeführt werden können, brauche es ebenfalls eine sichere Datengrundlage, erklärt die Verwaltung.

Diese erwähnt in der Sitzungsvorlage, dass der Bedarf einer Verkehrserhebung für die Planung des Haushalts 2022 mit Blick auf Umfang und Dringlichkeit der Verwaltung noch nicht bekannt gewesen sei. Gleichwohl erscheine es zum jetzigen Zeitpunkt schlüssig, die Verkehrserhebung als gemeinsames Projekt des RVL und des Landkreises zu verfolgen.

Kreis zahlt 33 Prozent

Für die Durchführung liegt dem RVL nach einer Ausschreibung ein Angebot von rund einer Million Euro des Unternehmens PTV Transport vor. Dabei soll der Landkreis 33 Prozent der Kosten tragen, 50 Prozent tragen die Verkehrsunternehmen, und die restlichen 17 Prozent übernimmt der RVL.

Die Mitglieder des Kreis-Umweltausschusses votierten einstimmig und empfahlen dem Kreistag, grünes Licht zu geben. Ulrich May (FW) begrüßte das Vorhaben und betonte, dass man für weitere Planungen neue Daten brauche, auch Peter Schalajda (Grüne) sprach sich für das Vorhaben aus, merkte aber an, dass die Kosten hierfür abschreckten. „Wir kommen um die Erhebung nicht rum, auch, weil wir den RVL anders aufstellen wollen“, befand Klaus Eberhardt (SPD), was auch Gudrun Heute-Bluhm (CDU) unterstrich. So soll erreicht werden, dass der Landkreis mehr Mitsprache erhält. Die Kreisräte erhoffen sich, dass es zu mehr kommunalem Mitspracherecht, mehr Transparenz und zu einer Verbesserung des ÖPNV im Landkreis Lörrach kommt.

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