Die schulpsychologische Betreuung hat in Finnland eine höhere Bedeutung als in Deutschland. Im Landkreis Lörrach kommt auf fünftausend Schüler ein Schulpsychologe, in Finnland ist ein Schulpsychologe lediglich für 600 Schüler zuständig.
Im „Land der 1000 Seen“ gibt es ein Zentralabitur, das an zwei Terminen im Jahr abgelegt werden kann. „Es wird online geschrieben. Wenn die Prüfungszeit um ist, speichert der Rechner die Ergebnisse des Prüflings und fährt herunter“, sagt Möhwald, der immer mal wieder überlegt, Lehrer an der deutschen Schule in Helsiniki zu werden. Allerdings muss man dafür Gymnasiallehrer sein und nicht wie Möhwald Grund- und Hauptschullehrer. Auch die hohen Lebenshaltungskosten sprechen dagegen. Deswegen hat er sich zum Ziel gesetzt, an seiner Schule Veränderungen zu bewirken.
Auch wenn die Lehrer in Finnland weniger Geld verdienen als die deutschen Pädagogen - ein Fachlehrer bekommt durchschnittlich 3900 Euro im Monat, ein Klassenlehrer 3500 Euro - , sind sie laut Möhwald „souverän, entspannter und immer professionell.“ Wer Lehrer werden will, muss ein „hartes Auswahlverfahren“ durchlaufen und danach in einem Interview erklären, warum er Lehrer werden will.