Kreis Lörrach Frankreich ist mehr als nur Paris

Die Oberbadische

Erasmus-Auslandssemester – Teil V: DHBW-Student Matthias Stauss berichtet aus Paris

Von Matthias Stauss

Sind wir doch einmal ehrlich: Wenn wir danach gefragt würden, welche französische Stadt uns einfällt, dann würde Jeder als erstes Paris nennen. Paris ist als Hauptstadt nicht nur sehr bekannt, sondern mit über 30 Millionen Touristen pro Jahr auch die meist besuchte Stadt der Welt. Doch Frankreich ist mehr als nur Paris. Davon konnte ich mich mit einem Bustrip in die Normandie und die Bretagne überzeugen.

Dass dieses Wochenende zu einem echten Highlight meines bisherigen Erasmus-Aufenthaltes werden würde, war am Morgen der Abfahrt noch nicht absehbar. Wer von meiner letzten Folge noch die Stichwörter Franzosen und Pünktlichkeit im Kopf hat, ahnt schon, auf wen die Reisegruppe warten musste. Gewohnt lässig und unschuldig kamen diese gegen 7.50 Uhr am Bus an. „Na super“, dachte ich mir. „Da hätte ich ja nicht so einen Stress machen müssen.“ Der restliche Reisegruppe, die aus Erasmus-Studenten aus ganz Europa bestand, schien das die Laune nicht zu verderben. Nicht wenige hatten sich bis zum Hals mit „Proviant“ eingedeckt. Und kaum war der Bus losgefahren, war auch schon das erste Zischen von Bierdosen zu hören.

Unser erster Zwischenhalt war nach gut einer Stunde Fahrt Honfleur in der Normandie. In dem netten Fischerdörfchen war gerade Markt. Ob der strenge Fischgeruch aber nun wirklich viel besser ist als die Großstadtluft in Paris, wage ich zu bezweifeln

Weiter ging es nach Deauville. Diese Stadt, an der die Seine in den Atlantik mündet, ist unter Parisern sehr bekannt. Viele reiche Hauptstädter haben hier ihr schickes Wochenendhäuschen. Die einzelnen Strandkabinen sind allesamt mit den Namen bekannter Persönlichkeiten beschriftet. Kurz gesagt, ein wahrlich glamouröser Ort. Zurück am Bus nahm uns Jeff in Empfang. Jeff ist Vollblut-Franzose und war unser Führer für das Wochenende. Aufgrund der internationalen Reisegruppe blieb ihm nichts anderes übrig, als auf Englisch zu uns zu sprechen. Oder besser gesagt; es zumindest zu versuchen. Dank seines Humors schloss er sich unserem Schmunzeln als Reaktion auf seine Ansprachen aber meist an.

Nächster Halt war Saint-Malo in der Bretagne. Auch hier war der Blick von der steinigen Küste auf das Wattenmeer einfach atemberaubend. Da Saint-Malo unser Tagesendziel war, ging es erst einmal ins Hotel und daraufhin in eine typisch bretonische Crêperie. Und wer jetzt behauptet er habe schon einmal den besten Crêpe der Welt gegessen, ohne in der Bretagne gewesen zu sein, der lügt. Denn dieser in Saint-Malo war seine fünf Euro mehr als wert.

Den Abend haben wir im „Club 109“ ausklingen lassen. Davon weiß ich jedoch nur noch, dass dieser von der Größe her seiner Zahl im Namen gerade so gerecht wurde. Dorfclub eben.

Entsprechend hart war der nächste Morgen. Doch bevor es zurück nach Paris ging, stand noch die Besichtigung des Mont Saint Michel, einer im Wattenmeer liegenden Insel, an.

Der 21-jährige Matthias Stauss studiert BWL-Gesundheitsmanagement an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach. Seit Anfang September verbringt er ein Auslandssemester im Rahmen des Erasmus-Programms. Das Förderprogramm der Europäischen Union ist das weltweit größte Förderprogramm von Auslandsaufenthalten an Universitäten, Weitere Infos sind in Internet unter eu.daad.de/de zu finden.

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