Aus dem Alltag berichtet
„Ich wusste nicht, dass ich BANI unterwegs bin“, scherzte Landrätin Marion Dammann bei der anschließenden Podiumsdiskussion. Denn auch der Landkreis Lörrach sieht sich seit einigen Jahren großen Herausforderungen gegenübergestellt. „Zeitweise haben wir mit drei Krisenstäben gleichzeitig gearbeitet“, blickte die Landrätin zurück. Als positiven Nebeneffekt der Pandemie nannte sie die mittlerweile selbstverständlichen und zeitsparenden Videokonferenzen.
„Wir haben das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, sind da für die Bürger“, beschrieb Dammann eine der Antriebsquellen im Landratsamt. Andererseits beklagte sie die oft zu hohen Ansprüche der Einwohner an die Behörde, die teilweise gar nicht zu erfüllen seien. Eine Einschätzung, die aus den Zuhörerreihen von Steinens Bürgermeister Gunther Braun bestätigt wurde.
WSW-Geschäftsführer Alexander Maas plädierte für einen ehrlichen und offenen Umgang mit Mitarbeitern. Als ein herausragendes Thema, das die WSW beschäftigt, nannte er die Cyberkriminalität. 46 Prozent der Unternehmen seien schon einmal gehackt worden. Um Probleme anzugehen, setzt Maas auf sein Team, kurze Wege sowie „tolle Partner“.
Andreas Faller hat mitten in der Pandemie den Handwerksbetrieb DachEnerg!e gegründet, wie Moderatorin Vanessa Edmeier, Geschäftsführerin der Hochrheinkommission, hervorhob. „Wir wussten, das wird die Zukunft sein“, erklärte dazu der Unternehmer.
Rückschläge meistern
Dass hatte Steinebrunner einst auch von der Photovoltaik-Branche gedacht, mit der er aufgrund geänderter Rahmenbedingungen gleich mehrfach Schiffbruch erlitt. Aber auch bei Faller lief nicht alles glatt. Knappes Material und der Fachkräftemangel schränkten die Anzahl möglicher Aufträge enorm ein. Allmählich werde es besser, erklärte der Firmenchef.
Jacqueline Schweigert, Geschäftsführerin des gleichnamigen Einrichtungshauses in Maulburg, berichtete von den bescheidenen Anfängen des Familienbetriebs bis hin zu einem umfassenden Dienstleister, aber auch von Rückschlägen wie der Stahlkrise oder einem Großbrand, der das Unternehmen hart traf. Die weitgehend kundenfreie Corona-Zeit hat Einrichten Schweigert für einen umfassenden Umbau genutzt.
Mutig Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen, positiv Denken, wieder aufstehen und weitermachen – das war vielleicht die Quintessenz dieses Austausches, der mit den vielen Gästen aus der Wirtschaft im Foyer des Landratsamts noch fortgesetzt wurde.