Kreis Lörrach Für die Sicherung der Fachkräfte in der Region

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Ein wichtiges Element der Reise waren persönliche Gespräche mit Kandidaten, die eine Ausbildung in Südbaden beginnen möchten. Foto: HWK Freiburg

Vertreter der Handwerkskammer Freiburg und der IHK Südlicher Oberrhein haben Indien besucht. Das Ziel: Kontakte zu potenziellen Azubis knüpfen.

Der Impuls für diese Reise ist das Projekt „Aus Indien nach Südbaden – Azubis fürs Handwerk“ (AINS-AH), das fortgeführt und ausgeweitet wird, wie die Handwerkskammer (HWK) in einer Mitteilung erklärt.

Neben der HWK Freiburg nahmen auch das Fleischer-Handwerk Baden-Württemberg, die Bauwirtschaft Baden-Württemberg und die Freiburg Touristik und Messe GmbH (FWTM) mit Delegationen an der Reise teil. Auf dem Programm standen das Kennenlernen der potenziellen indischen Azubi- Kandidaten sowie Besuche von Bildungs- und öffentlichen Einrichtungen.

Wachsende Kooperation

Im Jahr 2022 starteten 13 indische Auszubildende im Rahmen von „AINS-AH“ ihre Lehre im Fleischer-Handwerk. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt für die Gewerke Betonbauer, Straßenbauer, Maurer, Mechatroniker und Elektroniker geöffnet – mit weiteren 45 jungen Inderinnen und Indern, die ihre Ausbildung in Südbaden begonnen haben.

„Damit konnten wir dieses Projekt zur Fachkräftesicherung noch breiter aufstellen“, betont Handwerkskammerpräsident Johannes Ullrich. Die HWK Freiburg hatte das Projekt gemeinsam mit der indischen Partneragentur „Magic Billion“ und der Fleischerinnung Lörrach-Waldshut initiiert.

In Indien stand zunächst ein Besuch der Kandidaten und ihrer Familien auf der Agenda. „Wir haben aktuell 140 junge Menschen in Indien, die in diesem Jahr gerne eine handwerkliche Ausbildung in Südbaden beginnen möchten“, sagt Ullrich. „Das zeigt deutlich: Diese Kooperation läuft hervorragend und wächst stetig.“

Die Interessenten aus Indien bekämen eine berufliche Perspektive und die Betriebe dringend benötigte Fachkräfte. Aktuell lernen die Kandidaten Deutsch und bereiten sich auf ihre anstehende B1-Prüfung vor, heißt es.

Als Bildungseinrichtungen wurden unter anderem Bauzentren, Gastronomieschulen und eine Metallbauschule besucht. Auch mit dem Deutschen Botschafter in Neu-Delhi, Philipp Ackermann, kam die Gruppe zusammen. Dabei wurde insbesondere über die Visaverfahren gesprochen.

Nachhaltiges Modell

Joachim Lederer, Obermeister der Fleischer-Innung Lörrach-Waldshut und Landesinnungsobermeister des Fleischer-Handwerks Baden-Württemberg, sagte: „Im Fleischer-Handwerk brauchen wir dringend Fachkräfte. Mit den jungen Menschen aus Indien haben wir überaus engagierte Auszubildende gefunden. Auf den positiven Erfahrungen, die wir bereits gemacht haben, wollen wir aufbauen und dieses nachhaltige Modell noch weiter ausbauen.“

Fachkräfte gewinnen

Auch die baden-württembergische Bauwirtschaft, die im vergangenen Jahr erstmals am Projekt teilgenommen hat, ist von der Kooperation überzeugt. „Engagierte junge Menschen aus Indien für eine Ausbildung in den Bauberufen zu gewinnen, kann einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels leisten“, sagt Martin Kunst.

Und Simon Kaiser, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung bei der IHK Südlicher Oberrhein, ergänzt: „Das persönliche Kennenlernen aller Beteiligten in Indien und die vertieften Einblicke bestärken unsere Idee, ein vergleichbares Projekt für unsere Unternehmen auf den Weg zu bringen“, so die Medienmitteilung.

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