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Kreis Lörrach Für eine bessere Förderung

Michael Werndorff
Schulsozialarbeit erfüllt eine wichtige Funktion. Foto: Pixabay

Bildung: Fördersumme für Schulsozialarbeit soll erhöht werden / Schrittweises Vorgehen

Nach dem Willen des Kreis -Jugendhilfeausschusses soll der Kreistag zur Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit an öffentlichen Schulen eine zusätzliche Fördersumme genehmigen. Das würde die Schulsozialarbeit an sieben weiteren Schulen ermöglichen.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Bei vier Enthaltungen hat der Sozialausschuss die Erhöhung der bisherigen Fördersumme von 1,35 Millionen Euro pro Jahr um knapp 130 000 Euro an den Kreistag empfohlen. Das entspricht einer Förderung um vier Stellen und würde laut Carolin Eichin von der Jugendhilfeplanung im Landratsamt vorrangig noch nicht versorgten Grundschulen im gesamten Landkreis zugute kommen und dem möglichst frühen präventiven Ansatz entsprechen. Voraussetzung ist, dass die Träger besagte Stellen beantragen und in gleicher Höhe die Co-Finanzierung mittragen, wie Eichin erläuterte. Derzeit wird eine Vollzeitstelle Schulsozialarbeit mit 32 090 Euro im Jahr durch den Landkreis bezuschusst. Neben der Bezuschussung durch Städte und Gemeinden mit mindestens demselben Anteil steuert noch die Landesseite ein Drittel bei.

Der Kreistag hatte im Oktober auf Antrag von SPD und Grünen beschlossen, die Deckelung bei den geförderten Stellen der Schulsozialarbeit im Landkreis Lörrach aufzuheben. Somit müssen an den bestehenden Standorten keine Stellen mehr gekürzt werden, sollten an anderen Schulen Bedarfe angemeldet und Stellen besetzt werden.

Neue Kriterien

Wie Eichin sagte, würden alle Schulen, die derzeit mit Schulsozialarbeit versorgt sind, weiter im bisherigen Umfang gefördert. Etablierte Strukturen würden demnach nicht gefährdet.

Mittlerweile hat die Verwaltung anhand neuer Kriterien die Bedarfe an allen Schulen im Kreis überprüft. Dabei umfassen die Aspekte unter anderem Ganztagsbetrieb, Inklusionsklassen, Sprachvorbereitungsklassen, den Migrationsanteil und auch die Schülerzahl pro Stelle.

Im Ausschuss plädierten die Fraktionen von Grünen und SPD dafür, überdies den zusätzlichen Bedarf an bereits mit Schulsozialarbeit ausgestatteten Schulen zu bezuschussen. Hierfür beläuft sich die Fördersumme auf insgesamt 322 000 Euro. Gabriele Weber (SPD) erklärte, dass sich mit niederschwelliger Hilfe und Präventionsarbeit zukünftige Probleme vermeiden ließen. Das Ansinnen fand aber keine Mehrheit. Die Ausschuss lehnte diese Variante mit der Stimme der Landrätin und knapper Mehrheit ab. „Wir begrüßen die Aufhebung des Deckels, aber die Variante können wir angesichts der Haushaltslage des Landkreises nicht mittragen“, sagte Bernhard Escher (CDU). Dass der Landkreis bei der Schulsozialarbeit im Landesvergleich bereits gut aufgestellt sei, ließ er nicht unerwähnt. Und Christine Trautwein-Domschat (FW) merkte an, dass bereits versorgte Schulen mit den vorhandenen Stellen gut arbeiten könnten. Eine Kontinuität sei gewährleistet.

Dass die Diskussion um die beiden Varianten rein theoretischer Natur sei, befand Christof Schwald. Er ging davon aus, dass nächstes Jahr keine Kommune in der Lage dazu sei, die Kofinanzierung für Stellen aufzubringen, und man deshalb den Kreishaushalt nicht weiter aufblähen sollte. Schulsozialarbeit sei ein wichtiger Teil der sozialen Fürsorge. Aus fachlicher Sicht seien zusätzliche Stellen an bestehenden Standorten sinnvoll, machte Karin Racke fest. Angesichts der Haushaltslage – der Kreis hat ein Defizit von rund elf Millionen Euro für das Jahr 2023 eingeplant – sprach sie sich für ein schrittweises Vorgehen aus, was auch Dammann unterstützte.

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