Kreis Lörrach Für eine bestmögliche Behandlung

Die Oberbadische
Die neue Spitze des Brustzentrums: Funktionsoberärztin Ana Gonzales Malca, Oberärztin Hannah Bekarew und ärztliche Leiterin Evelin Russe (v.l.) Foto: zVg

Medizin: Lörracher Brustzentrum mit neuer Spitze / Wichtiger Teil des onkologischen Schwerpunkts

Kreis Lörrach - Die Medizinerin Eveline Russe hat am 1. Juli die Leitung des seit 2012 an der Frauenklinik des St. Elisabethen-Krankenhauses Lörrach bestehenden Brustzentrums übernommen, wie das „Eli“ gestern mitteilte. Das Zentrum ist der einzige zertifizierte Anbieter dieser umfassenden Leistungen zwischen Freiburg im Norden, Villingen-Schwenningen im Nordosten und Singen im Osten.

Russe war bereits im Studium am Thema Brustkrebs interessiert und promovierte mit einer Doktorarbeit zum Mammakarzinom in Sansibar. Russe besitzt die von der deutschen Krebsgesellschaft (DKG) verliehene Qualifikation der Senior-Mamma-Operateurin, sowie die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin: „Mein Ziel ist es, das Brustzentrum weiterzuführen und die Expertise und das Leistungsangebot auszuweiten“, erklärt Russe.

Dabei wird sie von Oberärztin Hannah Bekarew als stellvertretende medizinische Leiterin unterstützt. Bekarew ist gleichfalls Senior-Mamma-Operateurin (DKG). Der medizinische Geschäftsführer der Kliniken des Landkreises Lörrach GmbH, Bernhard Hoch, betont, dass beide Ärztinnen langjährige Mitarbeiterinnen des Hauses sind: „Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass wir diese Kompetenz im eigenen Hause entwickeln konnten. Beide Kolleginnen haben in der Vergangenheit das Brustzentrum am Eli mit aufgebaut und in der Region etabliert.“

Brusterhaltende Eingriffe

Im Brustzentrum werden sämtliche Erkrankungen der Brust, hauptsächlich natürlich Brustkrebs bei Frauen und Männern, möglichst brusterhaltend behandelt. Selbst wenn die Entfernung der gesamten Brustdrüse nicht vermieden werden kann, so können die Spezialistinnen des St. Elisabethen-Krankenhauses die Brust mit Eigengewebe oder Prothesen wieder aufbauen.

Des Weiteren werden die Wächterlymphknotenbiopsie aus der Achselhöhle die Entnahme aller Lymphknoten aus der Achselhöhle, sowie Eingriffe zu Vergrößerungen und Verkleinerungen der Brust und Operationen bei Vergrößerungen der männlichen Brust (Gynäkomastie) durchgeführt.

Das Brustzentrum ist ein wichtiger Teil des onkologischen Schwerpunkts im Landkreis. Alle Therapie-Entscheidungen werden im interdisziplinären Tumorboard getroffen. Dort sind neben den Fachärztinnen des St. Elisabethen-Krankenhauses auch die Kooperationspartner des Brustzentrums (Zentrum Radiologie Dreiländereck, Onkologische Schwerpunktpraxis Dreiländereck, Strahlentherapie MVZ Lörrach, Pathologie Uniklinik Freiburg) vertreten.

Neu ist zudem die Zusammenarbeit mit dem Chefarzt der Klinik für plastische, Hand- und Fußchirurgie des Kreiskrankenhauses Schopfheim, Andreas Rudolph, bei Fragestellungen aus dem Bereich der plastischen Mamma-Chirurgie.

Umfassende Betreuung

Umfassende Betreuung ist ebenso gewährleistet durch das Pflegeteam aus weitergebildeten Fachkräften wie Breast Care Nurse, Wundexpertin, onkologische Fachpflege, Palliativfachkraft und Study Nurse. Auch Schmerztherapie, Brückenpflege, Seelsorge, Psycho-Onkologie und Sozialdienst tragen zur Ganzheitlichkeit bei, schreibt das „Eli“. Die regelmäßige Sozialvisite berücksichtigt die wichtigen nicht unmittelbar medizinischen Zusammenhänge.

„Patientinnen, die an Brustkrebs erkrankt sind, brauchen individuelle Beratung. Wir erläutern ausführlich Vor- und Nachteile aller Behandlungsmöglichkeiten und legen zusammen mit der Patientin die bestmögliche Behandlung fest“, erklärt Russe, deren Team in separaten Behandlungsräumen und mit einem abseits vom Klinikgeschehen gelegenen Wartebereich über beste räumliche Voraussetzungen zur Erfüllung dieses Anspruches verfügt.

Dank hoher Kompetenz, dem Bewusstsein für die menschlichen Dimensionen einer Brustkrebserkrankung, einem zeitgemäßen Vernetzungsgrad und schneller Terminvergabe gilt auch unter neuer Leitung: „Wir sind uns der Verantwortung für die Menschen der Region bewusst, und wir werden ihr gerecht“ weiß Russe.

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