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Kreis Lörrach Für eine professionelle Betreuung

Christoph Schennen
Sorgen für die Nachmittagsbetreuung (v.l.) Nina Urban, Maria Kaunat, Christian Ostariz und Alexander Keil. Foto: Christoph Schennen/Christoph Schennen

In der nachmittäglichen Schulkindbetreuung werden neben Laien auch Fachkräfte eingesetzt.

Alexander Keil, Leiter der Kaltenbach-Stiftung, Standort Rheinfelden, hat dieser Tage die Schulkindbetreuung in der Hans-Thoma-Schule vorgestellt. Derzeit werden in der Grundschule 270 Schüler ab der Mittagszeit betreut, in der Eichendorff-Schule Rheinfelden sind es 24. Hintergrund sind die steigenden Qualitätsanforderungen ab dem Jahr 2026. Dann gilt für die Betreuung nach dem Unterricht ein Rechtsanspruch, zunächst für Kinder der ersten Klassen. Angesichts des steigenden Bedarfs an Fachpersonal bietet die Kaltenbach-Stiftung eine Ausbildung an.

Schulkindbetreuung nur durch Fachkräfte zu realisieren, geht nicht, aber wenn man nur Nicht-Fachkräfte einsetzt, leidet die Qualität. Auf die Mischung kommt es an“, bringt es Alexander Keil auf den Punkt.

Hohe Nachfrage

Die Nachfrage nach Betreuung ist groß, das Interesse an einer Ausbildung in diesem Bereich aber eher gering. Wenn die Kaltenbach-Stiftung die Stelle des Anerkennungspraktikanten ausschreibt, bewirbt sich jeweils nur eine Person, berichtet Keil. So war es zumindest die vergangenen Jahre. Er sagt, dass viele nicht wissen, dass sie auch in der Schulkindbetreuunng eine Ausbildung machen können.

Zu den fünf Fachkräften in der Hans-Thoma-Schule gehören auch Nina Urban, Maria Kaunat und Christian Ostariz. Nina Urban macht derzeit ihr Anerkennungspraktikum im Rahmen ihrer Ausbildung zur Erzieherin.

Urban ist Kommunikationsdesignerin und will ihr künstlerisches Schaffen mit dem pädagogischen Bereich verknüpfen. Maria Kaunat hat eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und studiert soziale Arbeit an der Internationalen Hochschule in Freiburg. Ihre Tätigkeit in der Thoma-Schule dient dazu, die Theorien der sozialen Arbeit in der Praxis anzuwenden. Sie ist dreimal in der Woche in der Schule. Urban arbeitet 20 Stunden in der Woche in der Schule und streckt ihr Anerkennungspraktikum auf zwei Jahre, weil sie noch ihre Kinder betreuen muss. Sie ist derzeit im letzten Ausbildungsjahr. Die theoretische Ausbildung absolviert sie an der Mathilde-Planck-Schule in Lörrach.

Christian Ostari macht sein Anerkennungspraktikum, um seine Ausbildung zum sozialpädagogischen Assistenten abzuschließen. Er hat Erfahrungen mit Heranwachsenden unter anderem im „Osypka Kinderhaus Herten“ und beim SAK in Lörrach gesammelt.

Geringes Interesse

Obwohl die drei unterschiedliche Ausbildungen gemacht haben, machen sie im Alltag die gleiche Arbeit. „Es ist aber einer Sozialarbeiterin vorbehalten, mit Fachstellen in Kontakt zu treten, wenn ein Kind verhaltensauffällig ist“, erklärt Maria Kaunat.

Das Trio gehört zu dem Team, das an der Hans-Thoma-Schule die Schüler beim Mittagessen in der Mensa und den anschließenden Aktivitäten am Nachmittag beaufsichtigt, wenn die Schüler zum Beispiel spielen, malen oder sich bewegen können. Ihre Arbeitszeit beginnt meistens gegen 11.30 Uhr und endet spätestens um 17 Uhr, wenn die Kinder aus der Spätbetreuung von ihren Eltern abgeholt werden. Keil erinnert an den stufenweisen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026 / 2027, beginnend in der ersten Klassenstufe. Er umfasst von montags bis freitags jeweils acht Stunden. Er gilt auch in den Schulferien, wo die Kinder dann vollzeitbetreut werden müssten. Ob dann noch mehr Betreuungspersonal eingestellt werden muss für Fachkräfte, die nicht vorhanden sind oder nicht die Voraussetzungen für den Job mitbringen, ist noch unklar. Der Bedarf muss noch ermittelt werden, wie weiter zu erfahren ist.

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