Kreis Lörrach Für einen attraktiven Lebensraum

Die Oberbadische
„Die einzige Begrenzung, das Morgen zu verwirklichen, werden unserer Zweifel von heute sein“, zitierte Landrätin Marion Dam­mann in ihrer Neujahrsansprache den ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Neujahrsempfang: Landrätin Marion Dammann skizziert Zukunftsaufgaben / Masterplan für digitale Agenda entwickeln

Gemeinsam mit der Stadt Zell im Wiesental hat der Landkreis gestern Abend seinen Neujahrsempfang ausgerichtet. In der Stadthalle sorgte die Stadtmusik Zell unter der Leitung von Kapellmeister Markus Götz für das musikalische Rahmenprogramm. Inhaltliche Akzente setzten Landrätin Marion Dammann und Bürgermeister Peter Palme.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. „Die einzige Begrenzung, das Morgen zu verwirklichen, werden unserer Zweifel von heute sein“, zitierte Dammann in ihrer Neujahrsansprache den ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt. In einer sich schnell verändernden Welt drängten sich Zweifel aber geradezu auf, verwies sie unter anderem auf den Brexit, das Vorgehen des US-Präsidenten Donald Trump, Negativzinsen und den Abbau von Arbeitsplätzen in der Region.

Worauf und auf wen könne man vertrauen und auf was sich verlassen, fragte sie die Zuhörer vor dem Hintergrund politischer und gesellschaftlicher Debatten. Dammann warb für eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe und gegenseitiger Wertschätzung sowie Respekt.

Mehr Bürgerbeteiligung

„Mein Wunsch ist, dass die für den Landkreis arbeitenden Menschen und ich persönlich für Glaubwürdigkeit, Verlässlich- und Gesetzmäßigkeit stehen.“

Wie bereits in ihrer Bewerbungsrede zur Wiederwahl als Landrätin betonte sie, bisherige Bürgerbeteiligungsprozesse im Landkreis auszubauen und auch hierbei neue Formate auszuprobieren. Zwar könne sie die eingangs aufgestellte Frage nicht gesamthaft beantworten, doch sie sagte zu, dass der Kreistag die Zukunftsstrategie für den Landkreis fortschreiben und die Handlungsdimension festlegen werde. Dabei sollen die Förderung des ländlichen Raums und die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Fokus stehen, erklärte die Landrätin in der voll besetzten Stadthalle. „Ziel wird sein, den Landkreis als attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum nachhaltig zu stärken.“ Insofern gelte es mit den Schweizer und französischen Nachbarn gut zusammenzuarbeiten. Von besonder Bedeutung sei auch der enge Schulterschluss zwischen den Gemeinden, erklärte Dammann.

Blick in die Zukunft

In ihrer Ansprache skizzierte sie nicht nur die mittelfristig anstehenden Aufgaben der Kreisverwaltung und Kommunen, Dammann warf auch einen langfristigen Blick nach vorne. Was macht der technologische Fortschritt mit uns Menschen? Ist er Fluch oder Segen? „Wenn wir uns passiv und zögernd verhalten, statt beherzte Entscheidungen zu treffen, könnte ein Apokalypseszenario eintreten“, warnte die Landrätin.

Gemeinsam viel erreichbar

Auch wenn nicht alles in unserer Hand liege, könne die kommunale Familie, also Gemeinden, Städte und Landkreis, viel erreichen: Hierzu sei es nötig, noch stärker in Netzwerken zu arbeiten und Wirtschaftsunternehmen, Bundes- und Landesbehörden sowie die Partner in der Schweiz und Frankreich und Bürger einzubeziehen, sagte die Landrätin.

Dass auch der Landkreis langfristig arbeite, ließ sie nicht unerwähnt: So wird der Kreistag die Strategie des Landkreises über das Jahr 2025 hinaus fortschreiben und unter anderem ein „Masterplan für die digitale Agenda Landkreis Lörrach 2035“ entwickeln.

Anknüpfungspunkte

Unabhängig von dem strategischen Blick in die Zukunft gebe es laut Dammann zahlreiche Anknüpfungspunkte der Kommunen mit dem Landkreis: So werde sich die kommunale Gesundheitskonferenz weiterhin mit der ambulanten Versorgung der Bevölkerung beschäftigen, auch würden die vier Standorte der Kreiskliniken auf gutem Niveau gehalten, während der Bau des Zentralklinikums in die Umsetzung gehen werde.

In Sachen Mobilität stehen der Ausbau der Hochrheinbahn und der 15-Minuten-Takt der Wiesentalbahn auf der Agenda. Weiter sollen unter anderem mit und für die Kommunen Konzepte und Projekte für mehr Klimaschutz und erneuerbare Energien vorantreiben, machte Dammann deutlich. Grundvoraussetzung für die Umsetzung aller Aufgaben sei, dass dem Landkreis Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Das Thema Fachkräftegewinnung sei daher für Gemeinden und Kreis gleichermaßen eine Herausforderung.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading