Das Hauptproblem sei, genügend Gäste bedienen zu können und damit den nötigen Umsatz zu erreichen. So sei die Größe des Betriebs für die Wirte entscheidend, um den Betrieb angesichts der Abstandsregeln rentabel führen zu können. Für Gastronomen bestehe sogar die Gefahr, Verluste zu generieren. „Gerade kleinere Bars und Restaurants sollten sich laut Ebneter noch etwas gedulden.“
Der Branchenverband Gastrosuisse reagiert zufrieden auf die vom Bundesrat ermöglichte Öffnung der Restaurants am 11. Mai. Präsident Casimir Platzer sagte der Nachrichtenagentur sda, endlich habe die Branche eine Perspektive und Planungssicherheit.
Kritik an Kommunikation
Dass dies von großer Bedeutung sei, bestätigte Patrick Erny, Leiter Politik des Gewerbeverbands Basel-Stadt, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Einzelheiten des Schutzkonzepts seien derweil noch nicht ganz klar, und ein regulärer Betrieb werde noch nicht möglich sein. Zufrieden zeigte er sich, dass nun auch die Ungleichbehandlung der Branchen mit dem nächsten Lockerungsschritt ende. Denn: Während Großverteiler ihr Angebot fast nicht einschränken mussten, sei es Fachgeschäften nicht gestattet gewesen, zu öffnen. Positiv äußerte sich Erny auch über die Hilfspakete von Bund und Kanton. Die Kredite seien in der Regel in Tagesfrist ausbezahlt worden. Nach wie vor sei die Kurzarbeit das wichtigste Instrument für kleine und mittlere Betriebe, um Arbeitsplätze zu sichern. „Bei der Abarbeitung der Anträge leisten die baselstädtischen Verwaltungsmitarbeiter sehr gute Arbeit.“
Kritisch kommentierte er den Ausstieg aus den Corona-Schutzmaßnahmen: „So gut die Kommunikation des Bundes beim Lockdown war, so zögerlich und teils nicht kohärent ist sie bei den Lockerungen.“ Man sei nun froh, dass der Bundesrat mit seiner Entscheidung vom Mittwoch mehr Mut bewiesen habe. Beim ersten Lockerungsschritt sei es noch zu Widersprüchen und Korrekturen gekommen.