Daher versuche man laufend, die Prozesse anzupassen, um die Lage weiter zu normalisieren. Die Öffnungszeiten wurden bereits angepasst, sodass in Summe die Kfz-Zulassungsstellen im Landkreis nun länger geöffnet seien – und zwar von Montag bis Donnerstag ab 8 bis 12.30 Uhr und ab 13.30 bis 17 Uhr. Stornierte Termine seien sofort wieder buchbar, weshalb es sich durchaus lohne, öfter im Internet ins Vergabe-Tool zu schauen und eventuell einen früheren Termin zu ergattern.
31 Mitarbeiter arbeiten laut Landratsamt derzeit für die Kfz-Zulassung
Insgesamt würden für das Sachgebiet Kfz-Zulassung laut Landratsamt derzeit 31 Mitarbeiter eingesetzt werden. Darunter befänden sich allerdings auch neue Fachkräfte, die derzeit noch die Einarbeitungsphase durchlaufen würden.
Wrobel macht für die Arbeit der Behörde deutlich: „Seit Beginn der Pandemie sind alle Mitarbeiter durchgehend im Einsatz und arbeiten am Limit.“ Im Landkreis Lörrach sollen eigentlich bis zu 900 Termine pro Woche vereinbart werden können.
Durch die Praxis der Online-Terminvergabe und der eingeschränkten Öffnungszeiten ist es zum Teil zu misslichen Umständen für Betroffene gekommen, wie aus mehreren Berichten betroffener Bürger an die Redaktion hervorgeht.
So sei ein Mitarbeiter einer Behinderteneinrichtung im Rebland mit dem Rad zum Arbeitsplatz gefahren, weil er wochenlang sein Auto nicht anmelden konnte und der ÖPNV zu den Abend- und Morgenzeiten nicht fuhr. Teils habe er sogar in der Arbeitsstelle übernachten müssen. Eine weitere Person habe Car-Sharing mit seiner Ehefrau betrieben, weil beide Schichtarbeit leisteten.
Eine alleinerziehende Frau habe sich krankschreiben lassen müssen, weil sie ohne Auto Arbeit und Erziehung nicht mehr bewerkstelligen konnte. Ein Mann aus Rheinfelden habe bis zur Anmeldung gut vier Wochen gewartet, bis er die erste Spritztour mit seinem neuen Cabrio unternehmen konnte.