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Kreis Lörrach Gemeinsam für den Klimaschutz

Michael Werndorff
Die Kreisverwaltung will dem Klimawandel entgegenwirken. Solarstrom ist dabei ein Baustein der Energiewende. Foto: Archiv

Kreistag: Gremium begrüßt interkommunale Wärmeplanung. Landkreis will klimaneutral werden.

Kreis Lörrach - Der Landkreis Lörrach verfolgt das ambitionierte Ziel, bis zum Jahr 2050 eine klimaneutrale Region zu werden. In der jüngsten Kreistagssitzung wurde deutlich, dass dies nahezu Konsens ist. Zudem hat sich das Gremium für eine interkommunale Wärmeplanung ausgesprochen.

Mit der Verabschiedung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts hat der Kreis erste Maßnahmen aufgegleist. Ein weiterer wichtiger Baustein ist eine unternehmensunabhängige interkommunale Wärmeplanung für alle Kommunen im Landkreis, der zu einer Modellregion werden soll (wir berichteten). Wie Erster Landesbeamter Ulrich Hoehler dieser Tage bekanntgab, habe man 34 Kreis-Gemeinden überzeugen können, an dem finanziell geförderten Modellprojekt teilzunehmen.

Effektiv entgegenwirken

Die Kreisverwaltung will dem Klimawandel effektiv entgegenwirken. Neben dem Ziel, klimaneutral zu werden, ist auch vorgesehen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 1990 um die Hälfte zu reduzieren. Darüber hinaus soll der European Energy Award (EEA) in Gold erreicht werden, was wiederum ein Bündel an Klimaschutzmaßnahmen voraussetzt.

Die Wärmeplanung sei ein Schritt in die richtige Richtung, machte CDU-Kreisrätin Gudrun Heute-Bluhm deutlich. In der Klimawende sei man aber längst nicht bei allen Maßnahmen auf der Zielgeraden. Für Ulrich May (FW) stellt die einstimmig verabschiedete Wärmeplanung ein „Highlight“ sowie ein gelungenes Beispiel interkommunaler Zusammenarbeit dar. „Noch liegt aber viel Arbeit vor uns.“ Das Projekt sei toll und lege den Fokus auf Wärme, lobte Jörg Lutz (SPD). In diesem Zusammenhang verwies er auf die thermische Verwertung von Schadholz, das man sinnvoll in einem regionalen Kreislauf verbrauchen könne. Darüber hinaus würde das Projekt nur in einer Gemeinschaftsleistung gelingen, weshalb man neben den Kommunen auch Bürger und Gewerbe mit an Bord nehmen müsse.

Sowohl Zustimmung als auch Kritik kam von den Grünen: Peter Schalajda monierte, dass Landrätin Marion Dammann beauftragt werde, Kooperationsvereinbarungen mit Kommunen abzuschließen und ermächtigt werde, einen Beratungsauftrag zu vergeben. Er sah dies in der Kompetenz des Umweltausschusses. Weil aber der Förderzeitraum zeitlich enge Grenzen setze, sei dies nicht möglich, wie Hoehler erklärte. Letztlich einigte man sich darauf, die Fraktionsvorsitzenden bei Ausschreibungen einzubinden.

AfD-Kreisrat Nils Schmidt nannte die Wärmeleitplanung ein wichtiges Zukunftsprojekt. Indes sprach er sich gegen die Klimaneutralität im Rahmen des Klimaschutzpakts des Landes aus. Mit einem Verzicht sollen die wirtschaftlichen Lebensgrundlagen bewahrt werden, was laut Dammann einen Widerspruch darstelle.

Zahlen einen hohen Preis

Mit Blick auf die Waldschäden und die Probleme in der Landwirtschaft zahle man bereits heute einen hohen Preis. Dieser werde noch höher werden, sollte der Klimaschutz nicht vorangetrieben werden.

Kritik zum vorgelegten Zahlenwerk zu Energieverbrauch und Treibhausgasausstoß brachten die Grünen vor. So fehle laut Schalajda der Bezugspunkt des Jahres 1990. „Wir wollen die Grundlage unseres Handelns wissen, sonst kommt es einem Stochern im Nebel gleich“, sagte Heinrich Lohmann (Grüne). Klaus Eberhardt (SPD) forderte derweil, die Klimaschutzmaßnahmen voranzutreiben. Dazu zählten der Radverkehr, Solardächer wie auch E-Mobilität. „Das ist eine Daueraufgabe, und wir sind auf dem Weg, gute Ergebnisse zu erzielen.“ Dass die Bürger bestärkt werden sollten, selbst aktiv zu werden, befand Christoph Hoffmann (FDP).

Die Fokussierung auf die Reduzierung von Treibhausgasen nehme man als Entschuldigung, sich nicht um andere Bereiche wie das Bauen zu kümmern, monierte der unabhängige Kreisrat Dietmar Ferger. Er kritisierte, dass der Bau 2 des Landratsamts aus Beton und nicht aus regional gewonnenem Holz erstellt werde.

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