Kreis Lörrach Gemeinsames Planen hat Mehrwert

Die Oberbadische
Die Regio-S-Bahn-Basel in der trinationalen Agglomeration ist ein Kernelement des Zukunftsbilds. Fotos: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Agglo-Forum I: Halbzeitbilanz zum Agglomerationsprogramm Basel der vierten Generation

Die Entwicklung von Landschaft, Siedlung und Verkehr gemeinsam grenzüberschreitend vorantreiben und Lebensqualität sichern: Das hat sich der Verein Agglo Basel auf die Fahnen geschrieben. Das Agglomerationsprogramm der vierten Generation hat bereits die Hälfte der Wegstrecke zurückgelegt. Gestern wurde beim Agglo-Forum im Lörracher Burghof Zwischenbilanz gezogen.

Von Michael Werndorff

Regio. Der Wille, etwas gemeinsam zu erreichen, stehe sinnbildlich für die gesamte Agglomeration und grenzüberschreitende Institutionen, sagte Landrätin Marion Dammann in ihrem Grußwort. „Die Tätigkeit des Vereins ist unverzichtbar“, verwies sie auf eine koordinierte Siedlungs- und Verkehrsentwicklung.

Der EAP-Bahnanschluss, die unterirdische Basler Durchmesserlinie (Herzstück) und die Elektrifizierung der Hochrheinbahn brächten die Regio weiter nach vorne, nannte sie Projekte im Rahmen des geplanten Infrastrukturausbaus. Im Verein arbeite man eng mit den Schweizer und französischen Behörden zusammen, auch lobte sie den Fortschritt in der interkommunalen Zusammenarbeit.

Das Kernelement des entworfenen Zukunftsbilds, das einen Zeithorizont bis zum Jahr 2040 umfasst, stellt die S-Bahn-Basel in der trinationalen Agglomeration dar, die gestern auch Thema einer Podiumsrunde war. An dieser sprachen Regierungsrat und Vorsteher des Baudepartements, Hans Peter Wessels, und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann über das Entwicklungskonzept, das bedeutende Infrastrukturausbauten und Investitionen vorsieht (siehe Bericht unten). Mit Takten von 15 Minuten im Kern und 30 Minuten auf den Außenästen, die Trireno-Leiter Emanuel Barth skizzierte, soll die Regio S-Bahn mittel- und langfristig schneller, komfortabler und leistungsfähiger werden. Neue Haltestellen sollen zudem wichtige Nachfrageschwerpunkte, die bisher nur durch Busverbindungen und den motorisierten Individualverkehr angebunden sind, erschließen.

Herzstück soll Abhilfe bringen

Kurzum: Bis 2030 sollen Reisende von allen sieben S-Bahn-Ästen die Basler Bahnhöfe sowie auch die Haltestellen jenseits des Basler Zentrums ohne Umsteigen erreichen können. Die Koordinierung grenzüberschreitender Angebote erfolgt dabei über „Trireno“ als zweites Standbein von Agglo Basel.

Im Rahmen des schweizerischen Ausbauschritts STEP 2035 der Eisenbahninfrastruktur seien bereits Maßnahmen beschlossen und finanziert, erklärte Barth, der auch auf die Schwachstellen des jetzigen Systems hinwies: Badischer Bahnhof und Basel SBB seien praktisch Wendebahnhöfe, was zu Effizienz- und Zeitverlusten führe.

Außerdem sei die Kapazität der Infrastruktur bereits am Limit. Abhilfe soll das geplante Herzstück bringen, das beide Bahnhöfe unterirdisch miteinander verbinden und für eine effiziente Angebotsverdichtung sorgen soll. Die Verantwortlichen sehen eine umfangreichen Entwicklungsplan, der mittel- und langfristige Ziele aufweist. So ist unter anderem bis 2030 eine Direktverbindung Laufen – EuroAirport – Mulhouse vorgesehen. Bis 2040 soll auch Freiburg direkt an den EAP angeschlossen werden. Und auf der Wiesentalstrecke, wo die Platzauslastung am größten ist, wird es nicht nur zu einer Taktverdichtung samt neuer Halte kommen. Der EAP soll auch nach Anbindung ans Schienennetz mit einem Umstieg erreichbar sein. Ein weiterer Meilenstein ist die Elektrifizierung und der Ausbau der Hochrheinstrecke samt neuer Halte.

Weitere Themen auf der Agenda waren die trinationale Strategie Straßen, der Güterverkehr sowie die Stadt- und Siedlungsentwicklung: Hierbei wurde deutlich, dass die Planer in den Entwicklungskorridoren auf eine maßvolle Innenverdichtung und nachhaltige Mobilität setzen.

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