Kreis Lörrach Geschäftslage zeigt sich stabil

Die Oberbadische
Die Industrie in der Region erholt sich kontinuierlich.Foto: sba Foto: Die Oberbadische

Umfrage: IHK Hochrhein-Bodensee zeichnet Stimmungsbild / Produzierendes Gewerbe legt zu

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hochrhein-Bodensee hat eine Konjunkturumfrage beim produzierenden Gewerbe der IHK-Mitgliedsunternehmen vorgenommen. Dabei kam heraus, dass die Geschäftslage sich mit einem Wert von 108 Punkten im Vergleich zur Befragung zum Jahreswechsel (107 Punkte) stabil zeigt. Dabei werden jedoch deutliche Unterschiede in den Branchen sichtbar.

Kreis Lörrach. Die derzeitige Tendenz in den Auftragseingängen aus dem In- und Ausland zeigt sich bei jedem zweiten Produktionsbetrieb in der Region verbessert. Die Umsätze und Erträge steigen gegenüber dem Vorjahresquartal bei den meisten Betrieben wieder an, der Auslastungsgrad der Kapazitäten verbessert sich seit Jahresbeginn leicht auf 83 Prozent. Die Lage des produzierenden Gewerbes hellt sich damit seit dem starken Einbruch zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 weiter kontinuierlich auf. Der Indexwert der Lage steigt seit Jahresbeginn von 114 auf 135 Punkte. Der Produktionsbereich ist in der Region aktuell die treibende Kraft der Konjunktur.

Zurückhaltung im Handel

Anders stellt sich die Situation im regionalen Handel dar. Rund 60 Prozent der Befragten beurteilen ihre Lage als schlecht, nur vier Prozent als gut. Der Lageindex im Handel sinkt damit auf den niedrigsten Wert seit dem Corona-Ausbruch.

Unterschiedliche Lage

Die an die Inzidenzwerte gekoppelten Öffnungsauflagen sorgen häufig für sich ändernde Einkaufsbedingungen für die Kunden. Die Konsequenzen spüren die Händler vor Ort. So bezeichnen 85 Prozent von ihnen das aktuelle Kaufverhalten ihrer Kunden als zurückhaltend. Entsprechend gehen bei einem Großteil der Händler die Umsätze und Erträge zurück.

Im Dienstleistungsbereich gehen die Beurteilungen der Lage weiter stark auseinander. Die Umsatz- und Ertragslage bei den Dienstleistern, die durch die Corona-Beschränkungen nicht getroffen sind und ihrer Tätigkeit nachgehen dürfen, steigen wieder an. Für den anderen Teil ändert sich derweil nichts an der stark eingeschränkten Situation. 30 Prozent in diesem Segment beurteilen die Geschäftslage, wie zu Jahresbeginn, als schlecht.

Hoffen auf bessere Zeiten

Mit Anstieg der Impfquote hoffen die Betriebe auf eine schrittweise Rücknahme der Corona-Beschränkungen, sodass in den kommenden Monaten mehr Unternehmen ihrer Geschäftstätigkeit mit weniger Einschränkungen nachgehen werden können. So erwartet rund ein Drittel der Betriebe in den kommenden Monaten bessere Geschäfte, rund die Hälfte aller Betriebe sehen aktuell noch einen gleichbleibenden Verlauf voraus. Stark verringert hat sich gegenüber dem Jahreswechsel der Anteil der Unternehmen, die weitere Verschlechterungen der Geschäfte erwarten.

Handel und Dienstleister hoffen auf bessere Zeiten, wenngleich mit weniger Einigkeit als im Produktionsbereich. So erwartet rund jeder vierte Dienstleister in der Region noch weitere Verschlechterungen in den kommenden Monaten, unter den Händlern ist es sogar jeder Dritte.

Risiken der Entwicklung

Die Pandemie und deren Auswirkungen bereiten aktuell drei von vier Betrieben in der Region große Sorgen. Dadurch beeinträchtigt werden auch die Inlands- und Auslandsnachfrage (42 Prozent und 26 Prozent), deren negative Entwicklungen von den Unternehmen häufig als Risiko genannt werden. Im Produktionsbereich machen die stark gestiegenen Rohstoffpreise den Unternehmen zu schaffen. Der Anteil der Betriebe, die hierin ein Risiko für den weiteren Geschäftsverlauf sehen, ist sprunghaft von 19 auf aktuell 58 Prozent angestiegen.

Im Dienstleistungsbereich und bei den Händlern haben die wirtschaftspolitischen Entscheidungen stark an Bedeutung gewonnen. Die Abhängigkeit, ob und in welchem Umfang die Betriebe ihrer Geschäftstätigkeit nachgehen können, ist für 30 Prozent so groß, dass sie hierin ein Risiko für ihre zukünftige Entwicklung sehen. Die Hoffnungen auf nahende Lockerungs- und Öffnungsschritte in den kommenden Monaten ist unter den Betrieben groß. Ob diese aber mit den derzeitigen vorsichtigen Öffnungsplänen der Landesregierung erfüllt werden können, werden die kommenden Wochen zeigen.

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