Freisprechung: Handwerk würdigt Leistung junger Gesellen / 167 haben Prüfung bestanden
Die Freude stand den jungen Menschen ins Gesicht geschrieben. Stolz nahmen die Absolventen der Winter- und der Sommergesellenprüfung am Montag im Auditorium des G5 Forums in Eimeldingen nach dreijähriger Ausbildung in den verschiedensten Handwerksberufen ihre Gesellenbriefe in Empfang. Jahrgangsbester war Jonathan Jost.
Von Peter Ade
Kreis Lörrach. Kreishandwerksmeister Martin Ranz lobte die vorbildliche Arbeit aller, die sich um die fundierte Ausbildung der insgesamt 167 erfolgreichen Gesellinnen und Gesellen gekümmert haben. Als vorbildlich bezeichnete er den Einsatz der Prüfungsausschüsse sowie der Obermeister der einzelnen Innungen.
Den bei der Freisprechung zahlreich vertretenden Eltern bescheinigte Ranz große Weitsicht, dass sie ihren Kindern eine handwerkliche Lehre ermöglicht haben. „Ich kann den jungen Leuten nur empfehlen: Stellen Sie sich rechtzeitig auf Weiterbildung und weitere Qualifizierung ein, dann werden Sie mit Sicherheit ein Stück Unabhängigkeit, aber auch Zufriedenheit gewinnen.“
Die Gesellenprüfung sei der „Führerschein ins weitere Berufsleben“. Um die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, würden in Zukunft verstärkt gute Fachleute benötigt. „Sie werden die Stützen der Wirtschaft von morgen sein“, sagte Ranz.
Chance fürs Leben
Der Gesellenbrief sei indes nur die erste Herausforderung in einer handwerklichen Ausbildung. Viele weitere Chancen warteten auf die jungen Menschen – zum Beispiel der Meisterbrief mit der Möglichkeit zur Selbständigkeit, der Betriebswirt im Handwerk oder gar ein späteres Studium. Ranz riet den Prüflingen: „Werben Sie mit dem Pfund Gesellenbrief und dem Handwerk.“
Keine App – möge sie noch so gut und schnell sein – werde den Gesellenbrief in Papierform ersetzen können. An die jungen Gesellen appellierte der Kreishandwerksmeister: „Seien Sie die zukünftigen Botschafter des Handwerks.“
Symbolisch für alle 167 erfolgreichen Gesellinnen und Gesellen überreichte Ranz der Kauffrau für Büromanagement, Melina Eckert, den Gesellenbrief. Danach interviewte er die junge Frau auf der Bühne, ebenso den Zimmerer Max Burgath und den Schreiner Jakob Suppinger.
Hohe Verantwortung
Als Vertreter der Handwerkskammer Freiburg gratulierte Vorstandsmitglied Joachim Lederer den erfolgreichen Prüflingen. Er unterstrich die hohe Verantwortung des Handwerks und der regionalen Betriebe und freute sich, dass der Mittelstand nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft besitze.
An die Adresse der Gesellinnen und Gesellen sagte Lederer: „Sie haben jetzt die Eintrittskarte in ein neues Leben.“ Das weltweit anerkannte duale Ausbildungssystem sei das größte Kapital der deutschen Wirtschaft. „Eure Karriereleiter beginnt mit dem heutigen Tag“, schrieb der Obermeister den jungen Menschen ins Stammbuch.
Erstmals zwei E-Autos
Mehrere Institutionen und Werbeträger, die dem Handwerk traditionsgemäß eng verbunden sind, überraschten einige Prüflinge mit Geschenken und persönlichen Anerkennungen. Die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden übergab Geldbeträge an Melina Eckert, Jakob Suppinger und Max Burgath.
Erstmals in diesem Jahr standen für die beiden infolge der Pandemie zusammengelegten Freisprechungen der Winter- und der Sommer-Gesellenprüfung zwei Elektroautos der Marke Renault Zoe kostenlos für ein Jahr zur Verfügung. Bislang wurde nur an der Freisprechungsfeier im Herbst ein Auto seitens der Energiedienst AG verlost. Weitere Sponsoren waren die IKK classic und die Signal Iduna. Die Lörracher Privatbrauerei Lasser stellte für die abschließende Feier im G5 Auditorium den Gerstensaft kostenfrei zur Verfügung.
Zum gesellschaftlich-sportlichen Teil des Abends trug der Lörracher BMX-Star Chris Böhm bei. Letztes Jahr hatte er kurz vor der Freisprechung im ZDF-Fernsehgarten seinen dritten Weltrekord geschafft. Die sagenhafte Leistung wiederholte er am Montagabend auf der Eimeldinger Bühne unter tosendem Beifall des Publikums.
