Kreis Lörrach Glücklich und dankbar über das Ergebnis

Michael Werndorff
Paul Renz beglückwünschte Landrätin Marion Dammann zur Wiederwahl. Foto: Michael Werndorff

Kreistag wählt Landrätin Marion Dammann auf weitere acht Jahre / Kein Gegenkandidat

Kreis Lörrach - Bisherige und neue Landrätin ist Marion Dammann. In der Kreistagssitzung am Mittwoch stimmten 52 von 59 Kreisräten für die Amtsinhaberin, die ohne Gegenkandidaten zur Wahl antrat.

In ihrer Bewerbungsrede machte sie deutlich, dass auf die Verwaltung anspruchsvolle Aufgaben warten. Gleichzeitig freue sie sich auf die zweite Amtszeit.

„Ich bin glücklich und sehr dankbar für dieses Wahlergebnis, weil es mir erlaubt, diesen lebens- und liebenswerten Landkreis im Dreiländereck mit dem Kreistag, den Kollegen im Landratsamt, den Eigenbetrieben und den Kreiskliniken ein weiteres Stück in die Zukunft zu führen und diese mit den und für die Menschen zu gestalten“, sagte Dammann nach der Wiederwahl.

Start unter schwierigen Rahmenbedingungen

Der Start steht aber unter schwierigen Rahmenbedingungen. Sich ändernde politische Verhältnisse, eine stagnierende Wirtschaft, Fachkräftemangel, Digitalisierung und Knappheit an bezahlbarem Wohnraum: „All dies führt dazu, dass wir im Landratsamt täglich vor neuen Herausforderungen stehen“, erklärte Dammann. Für sie als Vorsitzende des Kreistags und Leiterin der Verwaltung werde es daher nicht leichter werden.

Begegnung auf Augenhöhe und in gegenseitiger Wertschätzung gewünscht

Dabei wünschte sie sich, dass die für den Landkreis arbeitenden Menschen und sie persönlich sowohl für den Kreistag, die Städte und Gemeinden sowie die Bürger für Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit, Gesetzmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit stehen.

„Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass wir uns auf Augenhöhe und in gegenseitiger Wertschätzung begegnen, auch wenn wir im Einzelfall für Entscheidungen stehen müssen, die nicht von allen akzeptiert werden.“

Neu-alte Landrätin zieht Zwischenbilanz

In ihrer Rede zog die Landrätin auch Bilanz: In den vergangenen Jahren habe man die Verwaltung weiter modernisiert und auf künftige Herausforderungen ausgerichtet. Entgegen der ursprünglichen Annahme sei dies jedoch nicht mit weniger Personalressourcen möglich gewesen.

Weiter wurden im Rahmen der politischen Zukunftsstrategie zahlreiche Beschlüsse gefasst, unter anderem in den Bereichen Verkehr, Soziales & Familie, wo die Sozialstrategie fortgeschrieben wurde, Bildung, Wirtschaftspolitik, Gesundheit und Umweltschutz.

Ganz oben auf der Agenda: Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse

Besonders standen und stehen dabei die Förderung des ländlichen Raums sowie die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse auf der Agenda, erklärte Dammann, die den Schulterschluss mit Städten und Gemeinden betonte: „Dieser ist mir besonders wichtig und wird mit Blick auf künftige Herausforderungen noch wichtiger sein.“

Da man zum Wohle aller Menschen arbeite, sei es ihr ein Anliegen, dass die Kommunen ihre finanzielle Handlungsfähigkeit behalten und nicht über ein verträgliches Maß hinaus durch die Kreisumlage in Anspruch genommen würden.

Bürgerbeteiligung soll mit neuen Formaten ausgebaut werden

Städte und Gemeinden sollten mit dem Landkreis in den kommenden Jahren ein gemeinsames Verständnis entwickeln, was man gemeinsam bewirken wolle und was wer dafür leistet, so Dammann. Und weiter: „Unser Handeln muss am Mehrwert für die Lebensqualität unserer Bürger ausgerichtet sein“, verwies sie auf die Arbeit des Zweckverbands Breitbandversorgung und die Flüchtlingsunterbringung.

Auch will Dammann mit neuen Formaten die Bürgerbeteiligung ausbauen, ohne die repräsentative Demokratie in Frage zu stellen. Weiter steht auf der Agenda, gemeinsam mit dem Kreistag die politischen Handlungsfelder fortzuschreiben, um den Landkreis Lörrach als attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum nachhaltig zu stärken.

Geplant: Masterplan für eine „Digitale Agenda Landkreis Lörrach 2035“

Den digitalen Wandel ließ Dammann nicht unerwähnt. Hier gelte es, Chancen vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft, Entwicklungen am Arbeitsmarkt und den Bedürfnissen der jüngeren Generation aktiv zu heben. Zudem müsse die stagnierende Wirtschaftsentwicklung Ansporn sein, sich kritisch mit der Veränderung der Lebens- und Arbeitswelt auseinanderzusetzen und Neues zu entwickeln. Daher soll ein Masterplan für eine „Digitale Agenda Landkreis Lörrach 2035“ entwickelt werden.

„Den gleichen Ansporn sollten wir bei der Umsetzung der Maßnahmen unseres integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes und des fraktionenübergreifenden beschlossenen Antrags zu diesem Thema zum Tragen kommen lassen“, hob Dammann hervor. Sie machte deutlich, dass ihr Engagement und ihre Freude am Gestalten ungebrochen seiein.

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