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Kreis Lörrach Heimische Wälder sind stärker betroffen

Die Oberbadische
Die Waldschäden im Kleinen und Oberen Wiesental sind nicht zu übersehen.Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Umweltausschuss: Finanzielle Schäden belaufen sich auf 50 Millionen Euro

Kreis Lörrach (wer). Der Klimawandel und langanhaltende Trockenphasen setzen Mensch und Natur unter Druck. „Wir erleben gerade die schwerwiegendste Waldschadenssituation seit Beginn der geregelten nachhaltigen Waldbewirtschaftung, das heißt also, seit mehr als 200 Jahren. Eine Besserung der Situation ist derzeit nicht absehbar“, heißt es im jetzt veröffentlichten Sachstandsbericht klimabedingte Waldschäden im Kreis Lörrach.

Aus der Sitzungsvorlage des Umweltausschusses geht hervor, dass die Wälder im Landkreis signifikant stärker betroffen sind als der Durchschnitt Baden-Württembergs. Die Schadenschwerpunkte liegen im Oberen und Kleinen Wiesental sowie auf dem Dinkelberg. Lediglich der Landkreis Waldshut weist im Land hektarbezogen höhere Schadholzmengen auf. Insgesamt sind im Landkreis in den vergangenen drei Jahren rund zehn Quadratkilometer Kahlflächen entstanden.

Bereits jetzt führen die hohen Kosten für die Aufarbeitung in Verbindung mit den stark gesunkenen oder gar ausbleibenden Holzerlösen zu starken Defiziten für Waldeigentümer. Der geschätzte Gesamtschaden im Landkreis bei Kommunal- und Privatwäldern beläuft sich für die Jahre 2018 bis 2020 auf fast 50 Millionen Euro.

Tiefe Holzpreise

Die Holzpreise sind gegenüber dem Vorjahr nochmals gesunken, die Absatzmöglichkeiten weiter zurückgegangen, manche Sortimente sind quasi unverkäuflich, heißt es weiter.

Positiv wird die landesweite Forstneuorganisation bewertet. Nun gebe es eine Organisation, die mit ihrem bewährten und ortskundigen Personal für alle Städte und Gemeinden des Kreises verantwortlich ist. Erforderliche Personalverstärkungen an den Brennpunkten des Schadensgeschehens können so flexibel organisiert werden, schreibt die Verwaltung.

Land leistet Beitrag

Die Waldbesitzer werden die Wiederbewaldung sowie den Waldumbau nicht aus eigenen Kräften leisten können. Um die Ertragsausfälle zumindest teilweise zu kompensieren und die Aufforstung zu finanzieren, hat das Land die Fördermittel von fünf auf 34 Millionen Euro angehoben.

Eine grundlegende Besserung der Situation ist auch für das nächste Jahr nicht in Sicht. Nur eine ungewöhnlich kühle und nasse Witterung im Frühsommer könnte die weitere Borkenkäfer-Massenvermehrung stoppen.

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