Peinlichkeit als Lektion
Für Herkenrath war diese Peinlichkeit eine Lektion. Er hätte zu seiner Unvollkommenheit stehen sollen. „Wir müssen bereit sein, Fehler zu machen“, so der Schauspieler. „Ich möchte gerne nicht perfekt sein.“ Denn diese Ehrlichkeit lasse ihn letztlich wieder überzeugend, authentisch und damit letztlich erfolgreich wirken.
Der Profi gab beim Studium Generale – ungewollt – ein Zeugnis seiner These und belegte seine innere Überzeugung. Als er einen sechsjährigen Jungen beim Zahnarzt spielte, der genauso viel Angst wie der Doktor hat, rollte dem Schauspieler tatsächlich eine echte Träne über die Wange. Vielleicht war das schlecht gespielt, aber es wirkte umso authentischer. Jedenfalls war das Vertrauen zum Publikum, um das es an diesem Abend ja ging, vollständig da.
Ehrlich und überzeugend
Herkenrath kam ehrlich, überzeugend und vor allem unterhaltsam rüber. Mit seinem Leitspruch „Wenn wir wissen, wofür wir brennen, leuchten wir“ schloss Herkenrath seinen Auftritt und heimste Komplimente vom Gastgeber Professor Sebastian Feichtmair und kaum enden wollenden Beifall des Publikums ein.