Kreis Lörrach Impfung bietet den besten Schutz

Die Oberbadische
Die Corona-Impfung schützt wirkungsvoll vor schweren Krankheitsverläufen, wie die Statistik belegt. Foto: Archiv

Pandemie: Vierte Welle: Inzidenz auf Plateau eingependelt / „Hygienemaßnahmen weiterhin befolgen“

Die Corona-Impfung sei nach wie vor der beste Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf, sagte Katharina von der Hardt, Fachbereichsleiterin Gesundheit im Lörracher Landratsamt, gestern bei einem Pressegespräch. In dessen Rahmen zogen auch die Co-Leiter des Kreisimpfzentrums, Susann Franke und Daniel Dröschel, Bilanz, während der Pandemiebeauftragte des Landkreises, Richard Pottstock, den Blick auf die Impfungen bei den niedergelassenen Ärzten richtete.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. „Nach wie vor beobachten wir im Landkreis ein diffuses Infektionsgeschehen“, sagte von der Hardt. Die vierte Welle sei noch nicht beendet, die Sieben-Tage-Inzidenz habe sich seit Ende August auf einem Plateau zwischen 75 und 80 Infektionen pro 100 000 Menschen eingependelt. Die Situation sei nicht mit anderen Staaten in Europa vergleichbar, verwies sie auf Balkanländer, wo teilweise eine Inzidenz von 700 herrsche. „Wir sehen viele Corona-Fälle von Reiserückkehrern aus dieser Region.“ In Deutschland dominiere mittlerweile die Delta-Variante, nur vereinzelt würden andere Virus-Varianten registriert. Steigende Infektionszahlen erkenne man auch in Kitas und Schulen. Mit den entschärften Quarantäneregeln dürfte die Tendenz weiter zunehmen, meinte von der Hardt.

Nach Einführung der neuen Corona-Verordnung des Landes befindet sich der Landkreis mit einer Hospitalisierungsinzidenz von 2,8 in der Basisstufe. Derzeit seien knapp über 200 Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. In den Kreiskliniken würden zwei Patienten intensivmedizinisch behandelt, war von Bernhard Hoch, Geschäftsführer für den Geschäftsbereich Medizin der Kliniken des Landkreises Lörrach, zu erfahren. Anders als zu Beginn der Pandemie würden mehr junge Menschen im Krankenhaus wegen einer Coronainfektion behandelt, die in aller Regel nicht geimpft seien. Diese würden auch länger auf der Intensivstation verweilen. „Grundsätzlich: Dass die Impfung hilft, sehen wir im Krankenhaus ganz deutlich“, betonte Hoch, der einen konkreten Fall schilderte. Derzeit werde eine dreiköpfige Familie wegen Covid behandelt. Das Kind im „Eli“, der Vater auf der Normal- und die Mutter auf der Intensivstation. Von ihr wisse man nicht, ob sie die Krankheit überleben werde, richtete Hoch einen Appell an die Bürger, sich impfen zu lassen.

Dass die Impfung schütze, verdeutlichte von der Hardt anhand statistischer Werte: Für vollständig Geimpfte beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg 18,2, für nicht oder unvollständig Geimpfte oder ohne Angabe 190,4. Bei vollständig Geimpften seien kaum schwere Verläufe registriert worden, so von der Hardt. „Es ist weiterhin notwendig, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen.“ In der Altersgruppe bis 60 Jahre betrage der Schutz vor einem Krankenhausaufenthalt wegen einer Corona-Infektion 96 Prozent.

Weiterhin sei es im Kampf gegen die Pandemie wichtig, die Hygieneregeln zu beachten und die Absonderungspflichten einzuhalten.

Über das Kreisimpfzentrum und die Lage bei den Hausärzten berichten wir noch.

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