Die Lörracher CDU-Stadtverbandsvorsitzende Ulrike Krämer erklärte auf Anfrage unserer Zeitung: „Wir sind enttäuscht und frustriert und hätten uns eine andere Form der Kommunikation gewünscht.“ Man habe Verständnis für Sparmaßnahmen. Sie müssten jedoch gemeinsam erarbeitet werden. „Da hätte sich auch Christof Nitz mit seiner reichen Erfahrung einbringen können“, ist sie überzeugt.
Parteiaustritt kein Mittel
Paul Renz, Vorsitzender der CDU-Kreistags- und der Rheinfelder Gemeinderatsfraktion, zeigt „grundsätzlich Verständnis für die Maßnahme des Bezirksverbands“. Da er Einblick ins Rechnungswesen habe, könne er nachvollziehen, dass angesichts sinkender Einnahmen gespart werden müsse.
Allerdings sehe er „Schwächen in der Kommunikation“ sowie der zeitlichen Abfolge und der Art und Weise der Bekanntgabe der „Personalentscheidung Nitz“, was schließlich Verärgerung ausgelöst habe.
Deshalb mit Parteiaustritt zu drohen, hält Renz für „weit überzogen“. Man müsse vielmehr erkennen, dass aufgrund der Ergebnisse bei der Landes- und Bundestagswahl sowie rückläufiger Mitgliederzahlen die Einnahmen geschrumpft seien. 1994 hatte der Bezirksverband knapp 22 500 Mitglieder, heute noch rund 13 400.
Allein im Landkreis Lörrach sei zuletzt – auch wegen der demografischen Entwicklung – die Mitgliederzahl von einstmals rund 1200 auf 1000 gesunken. Dies zwinge zu der Überlegung, in organisatorischer und logistischer Hinsicht mit einem benachbarten Kreisverband – zum Beispiel Breisgau-Hochschwarzwald – zu kooperieren. Eine Stilllegung der Lörracher Kreisgeschäftsstelle stehe nicht zur Debatte, erklärte Renz.
„Geradezu verletzend“
Heidi Malnati, vormals langjährige Stadtverbands- und Fraktionsvorsitzende in Schopfheim – aktuell Stadträtin und Kreisvorstandsmitglied der CDU – bedauert die Vorgänge. Mit der Erfahrung von Christof Nitz hätte die Partei „neue Wege im Sinne der gewünschten Modernisierung“ beschreiten können. „Wie stattdessen mit Nitz umgegangen wurde, das ist nicht nur ungut, sondern geradezu verletzend.“