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Kreis Lörrach Interesse am Beruf hat zugenommen

Gerd Lustig
Das Recycling beschädigter E-Batterien stellt die Kfz-Werkstätten vor größere Probleme (Archivfoto). Foto: Die Oberbadische

Kfz-Innung: 44 Azubis haben Gesellenprüfung abgelegt / Kaution für Schweizer Kunden wird gelockert

Kreis Lörrach - So belastend die Probleme der hiesigen Autohändler aktuell sind, so ungebrochen ist das Interesse junger Menschen an einem Ausbildungsberuf in der Automobilbranche. Derzeit zählt die Innung 166 Azubis im Bereich Kfz und vier im Bereich Zweirad, wie während der jüngsten Hauptversammlung im G5 Atrium in Eimeldingen zu erfahren war.

Erfreuliches berichtete Obermeister Horst Wagner aus dem Bereich Ausbildung. Um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei die Nachfrage nach Azubi-Stellen gewachsen. Insgesamt hätten 44 Azubis die Gesellenprüfung im vergangenen Jahr abgelegt, fünf mussten indes den Umweg über die Sommerprüfung gehen. „Die Anforderungen werden immer höher, die Technik in unserem Gewerbe immer anspruchsvoller“, erklärte Wagner.

Sorgen der Branche

Sorgen bereite hingegen, dass die großen Automobilhändlergruppen in zunehmendem Maße die Vermarktung und den Autoverkauf selber über das Internet betrieben. Das bringe den kleinen Autohändlern zwar Geld für ihren geleisteten Kundenservice, viel lieber hätten sie aber auch einen Anteil am eigenen Verkauf, brachte es der Obermeister auf den Punkt. Problematisch sei zudem nach wie vor die Akkreditierung für die TÜV-Abnahmemöglichkeit. „Dies setzt größere Investitionen in Technik und Gerätschaften voraus“, betonte Wagner. Diese Ausgaben könne sich nicht jeder leisten, vor allem kleinere Betriebe nicht.

E-Batterien

Zunehmende Schwierigkeiten bereiteten ebenfalls die E-Fahrzeuge und deren E-Batterien. Solange diese unbeschädigt ersetzt werden könnten, würden sie relativ problemlos dem Recycling zugeführt. Seien sie indes beschädigt – etwa nach Unfällen – gehe es „an’s Eingemachte“.

Gefordert wird von der Politik, dass die Autohäuser und Werkstätten einen mindestens zwölf auf zwölf Meter großen Quarantäne-Platz vorhalten – mit großem Container und ausreichend Abkühlmöglichkeit mit Wasser für die teils sehr heiß werdenden und damit explosionsgefährdeten Batterien. „Bei dieser Problematik müssen alle gemeinsam an einer Lösung mitarbeiten – Hersteller, Händler, Kommunen und Politik“, verdeutlichte Wagner.

Aktive Veredlung

Letztlich stand noch das Thema „Aktive Veredlung“ auf der Tagesordnung. Jutta Boll-Hoffmann vom Hauptzollamt Lörrach verkündete während der Innungsversammlung die Nachricht, dass es bei den vor rund zwei Jahren eingeführten Regelungen, wonach Schweizer Autobesitzer für die Arbeiten in Deutschland eine Kaution in nicht unerheblicher Höhe zu entrichten haben, demnächst Lockerungen und Vereinfachungen geben würde.  Obermeister Horst Wagner wertete dies als einen „großen Sprung in die richtige Richtung“. Es sei eine deutliche Erleichterung für die Schweizer Kundschaft, freute er sich.

Eingeführt worden war die Kaution, die in der Kfz-Branche im Dreiländereck vielfach auf Unverständnis gestoßen war, um Betrugsfälle zu vermeiden.

Wahlen

Sowohl Obermeister Wagner als auch sein Stellvertreter Hans Hitzker wurden einstimmig für drei Jahre wiedergewählt. Weiterhin zum Vorstand als Beisitzer und Vertreter der diversen Branchensparten gehören Michael Böhler, Sabine Baltensperger, Sven Prediger (neu), Daniel Zettler (neu), Denny Wetzel, Petra Issler und Guido Glatt.

Die Kfz-Schiedsstelle, in der im vergangenen Jahr 19 Fälle behandelt werden mussten, aber allesamt zugunsten der Kunden ausgingen, wird weiterhin von Wagner und Ingo Michelsen angeführt. Neu in das sechsköpfige Gremium wurde mit Ralf Stasskin auch ein Vertreter des ADAC Südbaden berufen.

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