Aus seiner Heimat Afghanistan – Geburtsort Mazar-e-Scharif im Norden – ist Ismail als 13-Jähriger geflohen. „Der Krieg hat große Teile unseres Land zerstört und jungen Menschen alle Zukunftschancen geraubt“, sagt er mit nachdenklicher Stimme.
Der Fluchtweg führte den Jugendlichen zunächst nach Pakistan und von dort in den Iran, wo er sich sechs Jahre lang aufhielt. 2016 kam er nach Deutschland mit Stationen in den Unterkünften Karlsruhe und Sigmaringen.
„Gute Menschen“ stehen ihm zur Seite
„Endstation“ war die zwischenzeitlich aufgelöste Gemeinschaftsunterkunft in Grenzach-Wyhlen. Dort lernte er die ehrenamtliche Betreuerin Christa Holzapfel kennen, die sich bis heute um Ismail kümmert, wie auch um einige andere Migranten.
So fühlt sich der junge Mann nicht allein, wenn er es mit Behörden und Ämtern zu tun hat. Beispielsweise muss er alle drei Monate im Rheinfelder Rathaus eine Verlängerung seines Ausweises beantragen. Sonst verliert er sein Bleibe- und Arbeitsrecht.
Ismail ist derweil froh, dass ihm immer wieder „gute Menschen“ zur Seite stehen. Er hofft auf seine endgültige Anerkennung als Flüchtling und will nach eigenen Worten „nicht mehr zurück ins Kriegsland Afghanistan“ – auch wenn seine Eltern noch dort leben.
Am Hochrhein angekommen, lebte der 22-Jährige zunächst in Beuggen. Heute hat er in einem Rheinfelder Stadtteil eine eigene Zwei-Zimmer-Wohnung. In seiner Freizeit hält sich Ismail meist in Schwörstadt auf. Für den Sportverein kickt er in der zweiten Mannschaft. Zurzeit kuriert allerdings an einer Verletzung aus dem Training, von der er sich bald zu erholen hofft.