Kreis Lörrach Jede Zahl steht für Menschen und Schicksale

Die Oberbadische
Der Vorstand der Ambulanten Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen (von links): Kassierer Theo Fräulin, der neugewählte zweite Vorsitzende Tonio Paßlick, Vorsitzende Christa Häfner und die Koordinatorinnen Erna Erbe und Eva-Maria Neumann. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Hauptversammlung: Ambulante Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen hat 50 Schwerkranke begleitet

Kreis Lörrach (mh). Die Ambulante Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen, die derzeit 243 Mitglieder zählt, hatte zur Hauptversammlung ins Evangelische Gemeindehaus in Grenzach eingeladen. „Hinter den Zahlen die wir vorlegen, stehen immer Menschen und Schicksale“, mahnte die Vorsitzende Christa Häfner bei der Betrachtung der Statistik.

Grußwort

Der heimische Landtagsabgeordnete Josha Frey (Grüne) sagte, die Arbeit der ambulanten Hospizgruppe sei eine gesellschaftlich essenzielle Aufgabe. Solche Themen würden in einer immer älter werdenden Gesellschaft zunehmend wichtig. „Sterbebegleitung ist Lebensbegleitung“, sagte Frey und wies darauf hin, dass das Land in diesem Jahr mit einer Million Euro die Palliativ- und Hospizversorgung fördere.

Rückblick

Von einem arbeitsreichen Jahr berichteten die Koordinatorinnen der Gruppe, Erna Erbe und Eva-Maria Neumann. Es wurden 50 Schwerkranke begleitet. Davon seien 33 Begleitungen abgeschlossen worden. Begleitet auf ihrem letzten Weg wurden die Menschen zuhause, in der Klinik und im Hospiz. Dabei reichte die Dauer von wenigen Tagen bis hin zu 28 Monaten. Die 36 Frauen und 14 Männer, die begleitet wurden, waren im Alter von 44 bis 99 Jahren.

Neben der Sterbebegleitung leistet die Hospizgruppe auch Trauerbegleitung für Menschen, die einen Angehörigen verloren haben. In verschiedenen Gruppen haben Trauernde die Möglichkeit, sich auszutauschen, Trost zu holen und zu spenden und Lebenskraft zu schöpfen. Waltraud Bernhardt und Irene Passlick schilderten kurz die Arbeit der Gruppen, als da sind: „Trauernde Eltern“ für Eltern, die ein Kind verloren haben. Bernhardt erzählte dabei von einer Gedenkveranstaltung in Basel, die alljährlich für die Eltern von verstorbenen Kindern durchgeführt wird. Weiter gibt es die Gruppe „Trauerweg“ für Erwachsene, die Angehörige oder Freunde verloren haben, berichtete Passlick. Außerdem gibt es das „Trauercafé“ im Hospiz am Buck, das jeden ersten Samstag von 15 bis 17 geöffnet ist. Zusammen mit dem Kinderland in Lörrach wird die Gruppe „Tapfere Herzen“ betreut für Kinder, die Angehörige verloren haben. Wolfgang Gottschalk und Agnes Schmidt beraten zur Patienten-Verfügung.

Insgesamt leistete die Gruppe rund 1345 Stunden ehrenamtliche Begleitung, davon 735 Stunden in der Sterbe- und 610 Stunden in der Trauerbegleitung. Dazu kommen die auf Minijobbasis geleisteten mehr als 1200 Stunden der beiden Koordinatorinnen, sodass insgesamt 5700 Stunden zusammenkommen.

Kasse

Kassierer Theo Fräulin legte den Kassenbericht vor. Nur durch Spenden könne der Betrieb aufrechterhalten werden. Zuschüsse von Kostenträgern wie Krankenkassen und Versicherungen seien eher marginal.

Ausblick

Eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen sind in diesem Jahr geplant, berichtete Erna Erbe. So etwa ein Informationsabend für alle an der Hospizarbeit Interessierten am 12. Juni um 19 Uhr im der „Wirkstatt“ der Gruppe in der Eisenbahnstraße in Wyhlen. Auch gehe man in verschiedene Einrichtungen wie Kranken- und Altenpflegeschulen, um die Hospizarbeit vorzustellen.

Wahlen

Der vakante Posten des zweiten Vorsitzenden wurde neu besetzt, die Versammlung wählte Tonio Paßlick, im Hauptberuf Kulturamtsleiter der Stadt Weil am Rhein, an die Seite von Christa Häfner.

Weitere Informationen: Die Ambulante Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen ist unter Postfach 1744 in 79507 Lörrach und unter Tel. 07621 / 579 10 42 zu erreichen. Näheres gibt es im Internet unter www.hospizambulant.de.

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