Kreis Lörrach Kampf gegen das Vergessen

Die Oberbadische
Es gibt viele Formen der Demenz. Die häufigste ist die Alzheimer-Erkrankung.Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Gesundheit: Zahl der Demenzkranken im Landkreis sinkt

Kreis Lörrach. Demenz ist ein langsamer Abschied aus dem Alltag. Stück für Stück nimmt die Krankheit einem Menschen das Gedächtnis. Erlernte Fähigkeiten gehen verloren. Und sie trifft laut Angaben der AOK Hochrhein-Bodensee meist Frauen und Männer über 50. Fast Drei Viertel der betroffenen Versicherten sind über 80 Jahre alt.

Grundsätzlich ist es normal, dass Gedächtnisfunktionen im Alter nachlassen, schreibt die Kasse. Je älter jemand wird, desto größer ist allerdings das Risiko, an Demenz zu erkranken. Frauen sind dabei wesentlich häufiger betroffen als Männer. Der einfache Grund: Frauen haben eine höhere Lebenserwartung.

Im Landkreis Lörrach waren 2019 laut AOK 926 Versicherte wegen Demenz ambulant oder stationär in Behandlung. 629 davon waren Frauen, 297 Männer. Einen kleinen Lichtblick gibt es allerdings: „Im Landkreis Lörrach sank die Zahl der Demenzerkrankten zwischen 2015 und 2019 um 16,6 Prozent“, weiß Stefanie Föhrenbach, Leiterin des AOK-Kundencenters in Lörrach.

Es gibt viele Formen der Demenz. Die häufigste ist die Alzheimer-Erkrankung. Die Demenz ist eine Erkrankung, die in der Regel mit einem langsam fortschreitenden Untergang von Nervenzellen verbunden ist.

Sprechen ist oft schwierig

Föhrenbach definiert die Erkrankung so: „Von Demenz wird gesprochen, wenn der Betroffene seit mindestens sechs Monaten unter einer Gedächtnisstörung, kombiniert mit der Beeinträchtigung mindestens einer weiteren Hirnleistung, leidet, die zu deutlichen Störungen im Alltagsleben führt. Diese Störungen zeigen sich beim Denken, bei der Orientierungs- und Lernfähigkeit, in der Sprache und im Urteilsvermögen.“ Demenzkranke finden sich zum Beispiel in ihrer Wohnung nicht zurecht, verlegen Dinge oder erkennen vertraute Personen nicht wieder. Auch das Sprechen ist oft schwierig. So suchen Patientinnen und Patienten um Worte und Sätze. „Normale“ Gespräche sind kaum möglich, weil häufig die gleichen Fragen gestellt werden. Zudem wirken Betroffene manchmal wie ausgewechselt: Sie können ihre Gefühle nicht kontrollieren, wandern herum, sind misstrauisch oder verhalten sich aggressiv.

Zwar hat das Wissen, wie eine Demenz behandelt werden kann, in den vergangenen Jahren stark zugenommen, heilbar ist sie jedoch noch nicht. Zur Vorbeugung rät die AOK-Expertin zu gesunder Ernährung mit viel Obst und Gemüse und zu regelmäßiger körperlicher Bewegung, „weil sie die Durchblutung und Sauerstoffaufnahme fördert“.

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