Kreis Lörrach Kapazitäten sind schon bald erschöpft

Michael Werndorff
 Foto: wer

Der Landkreis sucht Wohnraum für Geflüchtete.

Die Lage ist angespannt, wie Sarah Scheurer vom Fachbereich Aufnahme und Integration des Landratsamts in der jüngsten Sitzung des Kreis-Sozialausschusses berichtete. Die Kapazitäten der Gemeinschaftsunterkünfte im Kreis werden im Mai erschöpft sein, weshalb die Verwaltung schon jetzt nach neuen Optionen in den Gemeinden sucht.

120 Menschen pro Monat

Derzeit werden dem Kreis pro Monat 120 Menschen zu gewiesen, darunter 80 Schutzsuchende aus der Ukraine. Die Unterbringungskapazitäten belaufen sich zum 1. März auf 1622 Plätze, belegt sind derzeit 1237, erklärte Scheurer. Noch verfüge der Kreis über einen Puffer, zudem sollen mit der neuen Gemeinschaftsunterkunft im Markus-Pflüger-Heim in Schopfheim-Wiechs 260 weitere Plätze entstehen. Derzeit verfügt der Kreis über insgesamt 14 Unterkünfte für Asyl- und Schutzsuchende –zuletzt wurde die GU Rümmingen im ersten Stock eines ehemaligen Bürogebäudes im Gewerbegebiet eröffnet. Ursprünglich war eine Belegung der Unterkunft bereits für Ende Oktober angekündigt, musste aber mehrmals verschoben werden. Grund dafür waren umfangreichere Umbaumaßnahmen in den Bereichen Elektrik und Brandschutz sowie zwischenzeitliche Lieferengpässe bei Baumaterialien.

Anstieg erwartet

Während die Zuweisungen von Asylsuchenden in jüngster Zeit nachließen – im Februar waren es 40 Personen, für März sind 32 angekündigt, dürften die Zahlen in den nächsten zwei Monaten wieder steigen, so Scheurer. Und mit Blick auf die Ukraine sei unklar, wie sich die Zugänge entwickeln werden. „Daher bleibt die Lage angespannt.“ Die Kapazitäten werden schon im Mai erschöpft sein, weshalb die Verwaltung intensiv nach Flächen sucht, um neue Gemeinschaftsunterkünfte zu errichten. Eine Herausforderung sei auch die Anschlussunterbringung, machte Scheurer deutlich.

Landrätin Marion Dammann erklärte, dass die Summe der ankommenden Flüchtlinge erheblich größer sei als in den Jahren 2015/16. So sei man auf die weitere Kooperation mit den Kommunen angewiesen, um die Unterbringung weiterhin gut verträglich gestalten zu können. Ulrich May (FW) erklärte, dass die Verwaltung das Thema vorausschauend angehe und diese bemüht sei, in keine Zwangslage zu kommen und etwa Hallen belegen zu müssen. Ohne die weitere Unterstützung der Bevölkerung und Kommunen sei dies nicht zu stemmen, sagte die Landrätin. Ein Problem sei der Wohnungsbau, stellte Martin Fischer (Grüne) fest. Denn Flüchtlinge mit Recht auf Anschlussunterbringung, die keine Wohnung finden, müssten zwangsläufig in den GU bleiben.

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