Gegen den Ausbau
Der geplante Rheintunnel in Basel würde die Straßenkapazität für den Transitverkehr massiv erhöhen. „Dies widerspricht ganz klar dem Verlagerungsziel aus dem Alpenschutzartikel“, wie die Allianz „Stopp Autobahn-Bauwahn“ argumentiert. An der Spitze steht der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS), der jüngst das Referendum gegen die Ausbauvorlage eingereicht hat. An seiner Seite engagieren sich zahlreiche weitere Organisationen, Parteien und Verbände gegen den Autobahnausbau in der Schweiz. Die nötige Zahl der Unterschriften für ein Referendum wurde mittlerweile erreicht – die Schweizer Bürger werden demnach darüber abstimmen, ob in Basel der Rheintunnel gebaut wird oder nicht. Das Vorhaben eines Rheintunnels steht seit Jahrzehnten auf der Agenda: Das Projekt sieht vor, dass die Basler Autobahn eine neue Röhre ab der Dreirosenanlage erhält, die quer unter Kleinbasel verläuft, den Rhein unterquert und den Verkehr erst wieder in Birsfelden ans Tageslicht befördert. Das soll unter anderem den Verkehr in den lärmgeplagten Quartieren entlang der Osttangente entlasten.
Umwelt wird belastet
Die Gegner des Projekts sind der Ansicht, dass der geplante Rheintunnel in den Quartieren zu mehr Autoverkehr führe und während des Baus und im Betrieb die Menschen sowie die Umwelt belaste. Dies während der langen Bauzeit wie auch danach durch Lärm, Luftverschmutzung und Treibhausgase. Mit der Dreirosenanlage würde während rund zehn Jahren die wichtige Grün- und Freizeitanlage im Matthäus-Quartier durch die Tunnelbaustelle besetzt. Und in Birsfelden gingen mehr als 150 Familiengärten ersatzlos verloren, sagen die Tunnel-Kritiker. Das Komitee Pro Rheintunnel mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spricht sich indes für die nötige Engpassbeseitigung aus.