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Kreis Lörrach Keine Berührungsängste bei Demenz

Die Oberbadische
Menschen mit Demenz sind im Alltag mitunter auf Hilfe angewiesen. Eine Kampagne soll dafür sensibilisieren. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Kampagne: Elf Veranstaltungen rund um das Thema Alzheimer sollen helfen, Hemmschwellen abzubauen

Auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz aufmerksam zu machen – zu diesem Zweck arbeiten verschiedene Einrichtungen aus dem Pflege- und Sozialbereich zusammen. Die Akteure im Demenz-Netzwerk für den Landkreis Lörrach bieten ab kommender Woche zum vierten Mal ihre jährliche Demenzkampagne mit zahlreichen Veranstaltungen an.

Von Adrian Steineck

Kreis Lörrach. „Junge Leute müssen sich auf das Thema Demenz einstellen“, sagte Robert Müller, beim Landratsamt Lörrach zuständig für die Planung und Steuerung der Altenhilfe, bei der gestrigen Vorstellung des Programms der Demenzkampagne. Dies allein schon aus dem Grund, dass es in Zukunft mehr ältere Menschen als jüngere geben wird.

Im Landkreis Lörrach mit seinen 230 000 Einwohnern gelten etwa 5000 Personen als „mittelschwer bis schwer“ von einer Demenz betroffen. Man gehe davon aus, sagte Müller, dass noch einmal die gleiche Zahl Leichtbetroffener im Kreis leben. Weltweit sind rund 45 Millionen Menschen von Demenz betroffen, bis zum Jahr 2050 werden es voraussichtlich 131,5 Millionen sein. Daran soll anlässlich des Welt-Alzheimertags am Freitag, 21. September, unter dem Motto „Demenz – dabei und mittendrin“ erinnert werden.

Auf regionaler Ebene hat das Demenz-Netzwerk für den Landkreis Lörrach elf Veranstaltungen auf die Beine gestellt, die in der Zeit vom 25. September bis 24. Oktober stattfinden. Die Veranstaltungen richten sich vor allem an die Angehörigen demenzkranker Menschen, wie Christine Zeller vom IKS-Institut für Bildung und Management in Zell bei der Programmvorstellung sagte. Zeller koordiniert die Angebote der einzelnen Beteiligten am Demenz-Netzwerk, dem unter anderem der Caritasverband und die Kliniken des Landkreises Lörrach angehören.

Los geht es mit einer Veranstaltung des Pflegestützpunkts und der Beratungsstelle iPunkt der Fritz-Berger-Stiftung. Unter dem Motto „Alltagserleichterung für Menschen mit Demenz“ wird Pflegeberaterin Marion Ochs aufzeigen, wie demente Menschen ihre Umwelt wahrnehmen (Dienstag, 25. September, ab 17 Uhr in der Altenpflegeschule Manoah in Lörrach, Wiesentalstraße 27).

Demenz-Netzwerk soll professioneller werden

Inna Bershadska, Oberärztin der Akutgeriatrie im Kreiskrankenhaus Lörrach, wird am Donnerstag, 27. September, darüber reden, dass die biologische Uhr bei jedem Menschen anders tickt. „Es gibt im Landkreis 22 Menschen über 100 Jahren und etwa 2000, die älter als 90 Jahre sind“, sagte sie beim Pressegespräch.

Die Resonanz auf die bisherigen drei Ausgaben der Demenzkampagne reichte laut Zeller von zehn bis 120 Besuchern. „Man hat gemerkt, dass großer Bedarf da ist“, ergänzte Patrick Ball vom Seniorenzentrum St. Fridolin. Dass in diesem Jahr mit elf Veranstaltungen das Angebot schmaler ausfällt als bisher – in der Vergangenheit gab es bereits mehr als 20 Programmpunkte –, liegt laut Zeller daran, dass viele Besucher Terminüberschneidungen beklagt hätten.

Das Demenz-Netzwerk selbst soll in Zukunft weiter professionalisiert werden. Auch personell werde aufgestockt, denn bisher wird das Angebot quasi nebenbei von allen Beteiligten gemeinsam geschultert.

Weitere Informationen: Die Demenzkampagne beginnt am Dienstag, 25. September, und dauert bis Mittwoch, 24. Oktober. Alle Veranstaltungen – bis auf den Vortrag „Sprich, damit ich Dich sehe, Profi“ am 16. Oktober – sind kostenfrei. Das Programm finden Interessierte unter www.loerrach-landkreis.de/demenzkampagne.

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