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Kreis Lörrach Klagewelle macht nicht Halt vor Kliniken

(wer)

Mittlerweile liegen für 2014 bis 2016 insgesamt 300 Klagen vor. Streitwert 200.000 Euro.

Kreis Lörrach - Die von den Krankenkassen losgetretene Klagewelle macht auch vor den Kreiskliniken nicht Halt: Mittlerweile liegen für die Jahre 2014 bis 2016 insgesamt 300 Klagen vor mit einem Streitwert von 200 000 Euro, wie Klinikenchef Armin Müller gestern bei einem Medientermin im Rahmen der Rezertifizierung der Lörracher Schlaganfallstation (Stroke Unit) erklärte. Zudem kommen noch 400 Fälle, bei denen die AOK und IKK classic rückwirkend einen Betrag in Höhe von 570 000 Euro einbehalten hat. Insgesamt habe sich das Geschäftsergebnis der Kliniken für dieses Jahr so um 1,3 Millionen Euro verschlechtert.

Noch Risiko für Folgejahre

Zwar habe der Gesetzgeber mittlerweile Rechtssicherheit geschaffen, laut Müller könnten – sollte es zu keinem baldigen Einlenken seitens der Krankenkassen kommen – auch für die Jahre 2017 und 2018 Forderungen erhoben werden, die dann doppelt so hoch ausfallen würden, weil im besagten Zeitraum mehr Patienten auf der Stroke Unit behandelt wurden. „Ich kann nur hoffen, dass die Vernunft siegt“, verwies Müller auf die zahlreichen Verfahren, welche die Sozialgerichte lahmlegen, und anfallende Anwaltskosten. Das sei kein verantwortungsvoller Umgang mit den Kassenbeiträgen, kritisierte Müller die Versicherungen scharf: Gegen die Kreiskliniken geklagt haben die AOK Baden-Württemberg, IKK classic und die Krankenkasse mhplus. Müller erklärte auch, dass man ohne die Intervention des Gesetzgebers die Stroke Unit der Kreiskliniken nicht hätte aufrechterhalten können. Über die Rezertifizierung berichten wir noch.

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